Deutschland: Mehr als 8000 Missbrauchsopfer haben sich gemeldet

Eine Kampagne der deutschen Bundesregierung, die Opfer von sexuellem Missbrauch dazu auffordert, von ihren Erfahrungen zu berichten, findet offenbar grossen Zuspruch. Missbrauchsbeauftrage Christine Bergmann zieht Bilanz über ihre Arbeit - und fordert, die unabhängige Anlaufstelle dauerhaft zu etablieren.

Knapp zwei Drittel derjenigen, die sich bei der Stelle der Regierungsbeauftragten melden, sind Frauen. Nach Angaben des Kinder- und Jugendpsychiaters Jörg Fegert von der Uniklinik Ulm, der die Anlaufstelle wissenschaftlich begleitet, berichten Frauen häufiger über Missbrauch in Familien und Männer häufiger über entsprechende Erfahrungen in Institutionen wie Schulen, Heimen oder medizinischen Einrichtungen. Knapp die Hälfte der bekannten Fälle hat Bezug zur katholischen Kirche. Die älteste Anruferin war 81 Jahre alt, der jüngste Anrufer 8 Jahre. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung melden sich wesentlich mehr Bewohner aus städtischen Gebieten als vom Land und mehr aus der alten Bundesrepublik als aus den neuen Ländern.

http://www.sueddeutsche.de/politik/bilanz-der-missbrauchsbeauftragten-der-bedarf-ist-groesser-als-angenommen-1.1028414

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