SSMRG_606_EvolHuman_12Erke9Empf.pdf
(file: @@SSMRG_606_EvolHuman_12Erke9Empf.pdf@@)RG nach Schmidt-Salomon M.: Das Manifest des «Evolutionären Humanismus» 1/7
SSM,RG_606_EvolHuman_12Erke9Empf 2260/6/18–9/29,X/02–22 1610–1630=16:10 - - - - - - - - - - -- - - - - - -- - - S c h m i d t - S a l o m o n , M i c h a e l , M a n i f e s t d e s E v o l u t i o n ä r e n H u m a n i s m u s , A l i b r i , A s c h a ff e n b u rg , 2006 ; 12 Erkenntnisse S. 9–12,. 9 Empfehlungen: Anhang B, S.156–159. – GR: Ethik
Ethik ist die Lehre von der Beförderung des Ganzen 1 ohne Schädigung eines Teils (RG, ≈ 2242HzW [≈ 1972GregKal.])
Die «Goldene Regel» in drei Varianten ! Was Du willst, das man Dir tu, gestehe jedem Wesen zu !
(Me ine Fassung des Jahrt ausende al te n Spruches : )
! Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg auch keinem andern zu !
K ant’sche Fassung: (K ant ’sche r Imperat i v) :
! Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte !
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das G anze : al l es S ei ende , das auf ande res wi rkt , ohne die ses zu ve rl et ze n oder ga r z u ze rst ören. ( In di ese m U nive rsum zual l er erst – m ögl ic her wei se soga r ausschl i eßl i ch – a uf al l es S chm er z und F reude (bei de in um f assendem S i nn) F ühle nde a nzuwe nden.
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(Anhang B – S.156–159)
Neun Empfehlungen des Evolutionären Humanismus
i n Kurz form (R G na ch M.S chm i dt- Sa lom on, Al ibr i , 2.Aufl .2006, 3-86569-011-4 )
1) ! Diene den großen Idealen der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern ! 2) ! Verhalte Dich fair gegenüber Deinen Nächsten und Fernsten ! 3) ! Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen ! 4) ! Sorge für die Einhaltung der ethischen Ideale soweit Dir möglich auch unter Umständen, in denen Autoritäten Dir anderes Verhalten zumuten. ! 5) ! Dein Wesen und Urteil sei stets neu abwägend zwischen den Bedürfnissen jedes Wesens und dessen Erfahrungen und Interessen ! 6) ! Sei ehrlicher und aufbauender Kritik gegenüber offen ! 7) ! Prüfe jede Idee vor Deiner Handlung auf ihren ethischen Gehalt in der gegebenen Situation ! ( Z u s a m m e n z u g v o n S S M ’s P u n k t en 7 u n d 8 ) 8) ! Genieße Dein Leben im Rahmen der ethischen Grundsätze ! 9) ! Werde Teil jener, die die Welt zu einem lebenswerteren Ort für alle Wesen machen wollten und wollen !
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RG: Zeichen und Anmerkungen
[. . .] Ge dankenf lüsse und Sc hrei bwe i se n von R G
Georges R U D O L F (RG) nach Michael Schmidt-Salomon (SSM) :
Manifest des «Evolutionären Humanismus» (A.Huxley)
(S.10–12)
Zwölf [grundlegende Erkenntnis-Schritte] für den Weg zu einer humanen Gesellschaftsordnung
Die drei Freud’schen und neun später formulierte «Zwölf Kränkungen der menschlichen Selbstverliebtheit»
[SSM verwendet den negativ besetzten Freud’schen Ausdruck «Kränkungen», ich ziehe das positiv besetzte «Erkenntnisse» vor. Ob der Mensch als solcher «selbstverliebt» sei, lasse ich dahingestellt, seine Vorfahren und er sind in einem seit Millionen Jahren dauernden ständigen grausamen Kampf ums Überleben gefangen, für Sophismen 1 – und «Selbstverliebtheit» im Freud’schen Sinn betrachte ich als solchen – haben nur Individuen Zeit, die, eingebettet in und getragen von einer arbeitteiligen menschlichen Gesellschaft, kulturästhetische Betrachtungen anstellen können.]
[All und Leben ] 1) Kopernikanische Erkenntnis (N i kol aus K operni kus, Ast ronom, 1473–1543) Die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Weltalls[ , sondern ein verhältnismäßig kleiner Planet, der um eine relativ kleine Sonne kreist, die in einem nicht sehr großen Sternehaufen (Milchstraße) [am Rande eines unvorstellbar großen, sich immer noch ausdehnenden Universums unter Billiarden Sternehaufen mitfliegt.]
S ophism en : z ei t -, kul tur- und ans I ndivi duum gebunde ne, vorde rgr ündig «z ei t l ose Erke nnt nis» vor spi e gel nde S prüche
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2) Erkenntnis aus der Kosmologie (L ehre von de r Entst e hung und Entw i ck lung de s We lt al l s – Duden) und der Eschatologie (L ehre vom E ndsc hi cksal de s M ensche n und
der We l t – Dude n)
«[Physisches] Leben» ganz allgemein ist ein zeitlich und örtlich begrenztes Phänomen in einem Universum, dessen Herkunft und Zukunft wir nicht erfassen können und das nach gegenwärtigem Wissen auf den Kältetod zusteuert. 3) Soziobiologische Erkenntnis (Soziologie: Wiss. zur Erforschung komplexer
Erscheinungen und Zusammenhänge in der menschlichen Gesellschaft – Duden / Biologie: Lehre von der belebten Natur – Duden)
Alles Leben funktioniert nach dem Gesetz des Eigennutzes , des genetischmemetischen 2 Egoismus’. Selbst die höchsten altruistischen Tu genden haben die höchst mögliche Befriedigung des Subjekts zum Ziel. 4) Die Erkenntnis der unsicheren evolutionären Fortschritt-Erwartung Die Evolution 3 – biologisch ebenso wie kulturell – ist ein «fortschrittblinder Prozess auf dem schmalen Grat des Lebens». Wir erkennen Fortschritte und Rückschritte [(insbesondere kultureller Art)], ohne linearen Trend zum Besseren / Komplexen / Höherentwickelten .
[Erde und Mensch ] 5) Erkenntnis aus der Ökologie (Lehre von den Beziehungen der Lebewesen zu
ihrer Umwelt – Duden)
Wir sind abhängig von der höchst komplexen Biosphäre um uns herum , die uns weder gerufen hat, noch Rücksicht auf uns nimmt.[ 4 ]
das G en : [Kl ei nst er ] Träge r ei ne r Erba nla ge – Dude n / [das Mem : dem B egr iff «Ge n» nac hgebi l det er Be gri ff für e ine kult ur el l e Ei nhei t (Ide e, Ve rhal t ensw ei se oder Fe rt i gkei t , di e durc h Im i t at ion [ (unbew usst e s oder be wusste s Nac hm ache n/N achä ff en)] übert ra gen we rden ka nn – Dawki ns 1976 3 [D ie ‹Evol ut ion› wi rd hi er a l s das auf dem Pl a net en ‹Er de› e nt sta ndene und si c h re produzi e rende physisc h-che mi sc he Lebe n i n al l se i nen Ersc hei nungsform e n ver st a nde n.] 4 [ We der di e Luft - und Mee resst röm unge n, noch Mond, Sonne nwi nd und di e Kä lt e des Uni versum s (s. a uch P unkt 9) fr agen i rgend ei n Le bewe sen auf die sem P la net en na ch desse n Wohl bef inde n, noch i nt ere ssie rt den si ch abkühl e nden und dadur ch schr umpf en den P la net en da s Gesc hehen a uf sei ner si ch st ändi g ver änder nden S chuppe nhaut . Da s Mahl en und S chi e ben der Erdpl at t en a nei nande r, di e P la tt e nt ekt onik , di e wi r i m m er noch ni cht ganz verst ehe n, gesc hwei ge de nn kontr ol li e ren könne n, zei gt uns i mm e r wi ede r, wi e kl e in und ohnm ä cht ig w ir sind, r esul t at i ndiffe rent en K räf te n ausgel i ef ert , di e unse r
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6) Erkenntnis aus der Paläontologie (Lehre von den Lebewesen vergangener
Erdperioden – Duden)
Die Menschheit ist erst im letzten , winzigen Augenblick der planetaren Zeit aufgetreten. Sie wird, wie alle Säuger vor und neben ihr, [empirischer Extrapolation 5 entsprechend,] irgendwann untergehen , wie alle andern Spezies vor ihr; [spätestens dann, wenn der Planet wegen kosmischer Ursachen physischem Leben gegenüber feindlich wird]. 7) Darwin’ / Wallace’sche 6 Erkenntnis Der Mensch als Gattung ist ein zufälliges [d.h. mit unserem derzei tigen Wissen noch nicht aus allen Vorbedingungen berechen- und erklärbares] Produkt der erdspezifischen Evolution, Angehöriger der Familie der Primaten. 8) Erkenntnis aus der Ethologie (Studium des habitatbezogenen 7 tierischen Verhaltens – We bst e r / Verhaltensforschung – Dude n ) Die Menschen sind stammesgeschichtlich eine Primatenart und zeigen dies im täglichen Umgang miteinander [und mit den übrigen Lebewesen und Materialien. (s. auch Punkte 6, 7, 9 und 12)]
9) Erkenntnis aus der Epistemologie (Studium von Herkunft, Art, Methode und
Grenzen menschlichen Wissens – Webster / Erkenntnistheorie – Duden)
Vor ste ll ungsve rm ögen über ste i gen und unser e Ge sc häf ti gke it al be rn ausse hen l assen. Erst j et zt , se it rund hunde rt Jahre n, i st da s Tun und La ssen der Menschhe i t so br ei te nund t i efe nwi rksam , dass wi r – umge kehrt – de n oberst en Tei l des Er dma ntel s und di e B iosphär e bee i nfl usse n und dam i t , ei nerse i ts, dur ch großvol um i ge Ext rakt i on von B odenschä t zen und Wär me ent zug de r l angz ei tl i che n und großrä um ige n Druc kverä nde rung, de r Erka l tung i m Erdm ant e l und de r P la t te nversc hi ebung und, ande rsei t s, der Erhi t zung de r B i osphä re dur ch Abgase und Abhol zung ( m it ni cht abse hbare n Fol ge n) Vor schub l ei st en. Wie im m er, we nn ei ne Ga t tung si ch a l lz u sta rk bre i tm a cht und/ode r Ne ula nd bet ri t t , schädi gt si e m assi v das vorha ndene G le i chgew ic ht des Lebe nden . Im m er hin l e rnt die Menschhe i t a ll m ähl i ch, da s übri ge Le ben und di e B i osphäre – wi e ei ni ge Am ei sena rt en i hre Bl at t l äuse – zu hege n und zu pfl e gen.] Ext ra pola t ion : di e Ge set zm äßi gke it de s Vergangene n auf die Zukunft über tr agen. C harl e s D arw in, a ngl ika n.Theol oge und N at urfor scher (1809–1882) / ?B ri a n? Wa l la ce, um we ni ge Jahr zehnt e jünge rer Nat urf orsche r, der auf sei ner R ei se – durc h Indone sie n – zur se l ben Erke nntni s ka m, se in da raus e nt st a ndenes Wer k Dar wi n zur P rüfung vor der Veröffent l i chung vorl e gte und di esen da durch z wang, se ine j ahre la ng nur a ndeut ungs we ise ei nem kl ei nen K rei s von Ei ngewe i hte n beka nnte n S chl ussfol gerunge n vor Wal l ace ’s Wer k zu publ i zi er en. Wa l la ce war gr oß oder besc hei den ge nug, um de m Äl te ren de n R uhm z u gönnen, der Gef ei er te zu sei n. 7 ‹H abi ta t › W ohnra umge bi et – Duden
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Der Mensch ist, wie jedes Tier, mit einem bloß partiellen [(wenn auch mit dem weitreichendsten bisher bekannten)] Erkenntnisvermögen ausgestattet , das nicht «die Wirklichkeit an sich» erfassen kann, sondern bloß innerhalb der von Primaten bewohnten ökologischen Nische [Art und Umwelt] Phänomene 8 erkennen, beschreiben und in beschränktem Maße beeinflussen kann. 9 10) Erkenntnis aus der Tiefenpsychologie Noch sind wir, trotz unserer kulturtechnischen Entwicklungen, gemäß unserer Veranlagung reflexgesteuerte Primaten, die im Einzel- und Sippenkampf aufs Überleben in einer extrem feindlichen Umwelt programmiert sind. Wir sind trotz unser selbst und unserer Handlungen bewusste Individuen 1 0 also nicht einmal «Herren im eigenen Haus». [Die in Jahrhunderttausenden in Hirnstamm und Kleinhirn heraus gebildeten, für das Überleben des Individuums in extrem feindlicher Umwelt wichtigen Triebe und Reflexe beeinflussen das wesentlich jüngere Großhirn mit seinen ungeheuren, technisch und philosophisch ausgerichteten Fähigkeiten immer noch (mit)bestimmend bis unkontrolliert, insbesondere in jenen Individuen, die sich dieser Mechanismen und deren Wirkkraft nicht bewusst sind . 11) Erkenntnis aus der vergleichenden Kulturgeschichte Unsere Gedankengebäude (Ideen und Ideale), Künste und handwerklichen und technischen Fertigkeiten sind keineswegs «zeitlos» oder «überhistorisch», sind keine immer schon da gewesenen Leistungen, sondern abhängig vom kulturellen Entwicklungsstand der jeweiligen Gruppe, und dadurch auch abhängig von deren Besitz- und Herrschaftverhältnissen . 12) Erkenntnis aus der Neurobiologie (Neurologie: Lehre vom Nervensystem und dessen Heilkunde / Biologie: Lehre von der belebten Natur – Duden) Das sog. «autonome Ich» ist ein Produkt unbewusster neuronaler Prozesse : Geistige Prozesse bedingen eine neuronale Struktur, Willensfreiheit – im engern Sinne – ist eine Illusion . «Visionen» entspringen einer Überaktivität i[n eine]m [der ]Schläfenlappen, ausgelöst z.B. durch übermäßige Langzeit-
P hänom ene : Er schei nungsfor me n nat ürl i che r S ei nswei sen und Vorgä nge. [I n SS M’s Text i st hi e r ei n gra mm a ti ka li sche s Durc hei nande r: Der zum Subj e kt gehör ende N ebensa t z i st a uf das gr am m at i kal i sc he Obj e kt be zoge n. Denkba r i st a uch fol gende For m uli e rung : Ne bensat z a uf da s gr am m . Subj ekt be zogen: « Mensc hen si nd, wi e a l le Ti e re, m i t e i nem bloß pa rt i el l en (. . .) Erke nnt nisve rm ögen ausge sta t te t , das ni cht «di e Wir kl ic hkei t an si ch» e rfa sse n kann. S i e können de shal b i hr Über l eben und i hre kul t ure l le Ent wi ckl ung le di gli c h inne rhal b i hre r ökol ogi sc hen Ni sc he bet re i ben und si cher n.»] 10 Indi vi duum : I n sic h abge schl ossenes übe rl ebensf ähi ges Wesen m i t sponta nem S el bst orga nisa t ion- Pr ogram m
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Beanspruchung des menschlichen Körpers unter extremen Bedingungen 11 . ***
ext re m e B edi ngungen : Indokt ri na ti on und Ge hi rnwäsc he, F ol te r, (z u) l ange s F ast e n, Hi t ze , Krankhe i te n, gene ti sche A bnorm it ä t, Mut at i on usf.
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