Freidenker 07/2000.pdf

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(file: @@Freidenker-200007.pdf@@)Mit Gesetzen gegen Sekten? stischer Personen wird ausgedehnt auf Fälle illegaler ärztlicher Tätigkeit, lügenhafter Propaganda, Anstiftung zum Selbstmord usw. Zweifelhaften Organisationen kann verboten werden, sich in der Nähe von Schulen, Spitälern oder Altersheimen niederzulassen. Auch Baubewilligungen können ihnen verweigert werden, falls bereits Einträge im Strafregister vorliegen. Am meisten zu reden gibt indes ein neu geschaffener Straftatbestand, der mit "geistiger Manipulation" umschrieben wird. Mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und einer Busse von bis zu FF 500‘0000.- soll bestraft werden, wer andere in "psychologische oder psychische Abhängigkeit" versetzt, oder wer Techniken anwendet, die die Urteilsfähigkeit einer Person so verändern, dass diese gegen ihren Willen Handlungen begeht, die ihr schweren Schaden zufügen. Der ganze Wortlaut dieses Tatbestandes, den andere Länder nicht kennen, ist nicht nur lang und kompliziert, sondern auch "schwammig", wie Juristen und Psychiater kritisieren. Nach Zeitungsberichten wollen viele Fachleute aber nur anonym Auskunft geben – aus Angst vor Belästigung durch Sektenanhänger. Die Befürworter betonen, es gehe keineswegs darum, individuelle Freiheiten einzuschränken, sondern lediglich darum, die "Raubtiere" unter den Sekten mit einem Maulkorb auszustatten, ihr Auftreten zu kontrollieren und damit schwächere Mitglieder der Gesellschaft zu schützen. Eine Gratwanderung: Wenn der Staat nichts tut, wäre es tatsächlich möglich, dass geschickt operierende Gruppierungen innert kurzer Zeit zu verhältnismässig viel Einfluss nicht nur auf Individuen, sondern auch auf Institutionen erlangen könnten. Greift er zur übermässiger Repression, spielt er die letzte Karte aus in einem Spiel, das dann praktisch als verloren gelten kann. Aufgrund von Verboten wird sich die Aktivität dieser Gruppierungen vermehrt in den Untergrund verlagern, was einerseits Beobachtung und Aufklärung erschwert und andererseits ihre Attraktivität für Menschen erhöht, welche sich gerne mit einer Minderheit identifizieren und dem Märtyrer-Effekt verfallen. Aus freidenkerischer Sicht müssen wir uns fragen, ob es nicht den Bankrott des Freidenkertums bedeutet, wenn ein Land, das als die Wiege des freien Denkens und als Hort der Laizität gilt, dem Staat die Mittel in die Hand geben will, (wem?) nicht genehme religiöse Gruppierungen aufzulösen. Es wird interessant sein, zu verfolgen, ob der Tatbestand "geistige Manipulation" in den weiteren Beratungen des Gesetzes noch präzisiert wird, und welche Position die bis anhin noch kritischen Kirchen dann einnehmen werden. Weiterbringen würde uns aber nur die Abschaffung des Sonderstatus von Kirchen: Es sollte nicht Aufgabe des Staates sein, zu unterscheiden, ob es sich bei einer Gruppierung um eine steuerbefreite "Kirche" handelt oder um eine "Sekte". Damit wäre auch die leidige Diskussion um den Status von "Scientology" vom Tisch, um den es auch im Fall Frankreich geht, und damit wäre z.B. in der Schweiz zu erreichen, dass Kirchen nicht mehr via Staat Steuern (auch von juristischen Personen und Vereinen wie der FVS!) einziehen, sondern ihrerseits Steuern bezahlen. Reta Caspar Quellen: Bund 23.6.2000, Le Monde 2.6.2000, Libération 22.6.2000, Nouvel Observateur 22.+23.6.2000, Tages Anzeiger, 23.6.2000 Die französische Nationalversammlung hat – einstimmig – ein Gesetz gutgeheissen, das die Massnahmen zur Bekämpfung des Sektenwesens verschärft. Frankreich würde damit mit Spanien zu den einzigen Ländern Europas, welche in ihrem Strafgesetz ein Delikt namens "geistige Manipulation" aufnähme. Das Geschäft ist aber noch nicht abgeschlossen, es kommt noch vor den Senat. In Frankreich gibt es rund 170 Sekten mit mehr als 400 000 Anhängern. Seit etwa 4 Jahren werden Sekten vom Staat beobachtet. Auslöser für den Gesetzesentwurf war das SonnentemplerDrama und das ungeklärte Verschwinden wichtiger Akten in einem Prozess gegen Angehörige der Scientologen. Der Gesetzestext sieht die Möglichkeit vor, dass Sekten, die zweimal straffällig geworden sind, durch Gerichtsbeschluss aufgelöst werden können. Die strafrechtliche Verantwortlichkeit juri- THEMEN in diesem FREIDENKER Delegiertenversammlung Freidenkerspende 2000 FreidenkerInnen tun was! Ein Mahnmal... 2-3 3 4 5 FREIDENKER 7/2000 1 Jahresbericht des Präsidiums 1999 Noch ein letztes Mal habe ich das Vergnügen, Ihnen den Jahresbericht vorzulegen, denn es ist Zeit, die Funktion jüngeren Kräften zu überlassen. Die Aufgaben für uns Freidenkerinnen und Freidenker in aller Welt sind jedoch noch vielseitiger und aufwändiger geworden, denn wir erleben gegenwärtig einen Boom des religiösen Fanatismus. Diese Renaissance der religiösen Intoleranz, die sich zusehends etabliert in den Weltreligionen und mehr noch in Sekten und dubiosen Gemeinschaften schafft Raum für Fundamentalismus und Menschenfeindlichkeit. Folge sind Kriege auf der ganzen Welt, Bürgerkriege und Vertreibungen. Und überall spielt der religiöse (Aber)Glaube eine wichtige Rolle. Freidenker und ihre Organisationen haben – heute mehr denn je – eine eminent wichtige Rolle einzunehmen im Kampf gegen blinden Glauben, Intoleranz und religiösen Rassismus ( den was heisst "alleinseligmachende Kirche" oder "auserwähltes Volk Gottes"? Alle Nicht-dazu-Gehörenden sind doch zweitklassig, Untermenschen... das ist doch blanker Rassismus und intolerante Überheblichkeit). Schon unser Freidenker Schriftsteller (und ehemaliger Zentralpräsident FVS) Jakob Stebler sagte: "Es ist leichter einen Unsinn zu glauben als zu beweisen, dass es keiner ist." Das freie, undogmatische, tabulose Denken bildet ein Gegengewicht zum blindwütigen Streben nach "Rechtgläubigkeit", gegen das massive Eindringen konfessioneller Kreise in die Gesetzgebung der Demokratien, die richtigerweise neutral, d.h. laizistisch sein sollten. Ein Grund für uns, konsequent für eine strikte Trennung von Staat und Kirchen einzutreten. Unsere Zeitung gibt uns da gewisse Möglichkeiten. Im wissen, dass nicht zwei Freidenker genau gleicher Meinung sein können, sind auch wir unter uns auf die gegenseitige Achtung anderer Meinungen, auf Toleranz angewiesen. Wenn also im FREIDENKER ein Artikel erscheint, mit dessen Inhalt man nicht einverstanden ist, achtet man diese andere Meinung und schreibt eine entsprechende Entgeg- Delegiertenversammlung 2000 nung. Diskussion ist die Lebenskraft der Demokratie! Im vergangenen Jahr konnten wir wiederum einige Aktivitäten in der Öffentlichkeit entfalten. So gelangte auch das Fernsehen wieder einmal an uns mit der Einladung zur Teilnahme an einer Diskussionsrunde zum Thema "Gott ist mir ein und alles!". Silvia Roehri und Jürg Caspar haben sich da glänzend geschlagen trotz des heiligen Lächelns der Direkt-Vertreterin Gottes: Uriella. Im Juli erschien die Autobiographie unseres Ehrenpräsidenten Adolf Bossart. Der Direktor des nationalen Forschungsprogrammes "somatische Gentherapie" und Leiter des Institutes für Biochemie der Universität Fribourg, Prof. Sandro Rusconi, gab in Bern den hochaktuellen Vortrag "Spitzenmedizin zwischen Illusion und Realität am Beispiel der Molekularmedizin" – öffentlich im Hotel "Bern". Freidenker nahmen auch an der Alterssession im Oktober 99 im Bundeshaus in Bern teil und kamen zu Wort. Der deutsche Freidenker Dr. Joachim Kahl weilte im Oktober 99 im Zürich und hielt – auf Einladung der Sektion – höchst interessante Referate. Zahlreiche Weltliche Abdankungen wirkten für unsere Vereinigung als beste Reklame. Wir förderten klassische Musikkonzerte von Freidenker-Musiker Patrizio Mazzola in Basel und Bern. Zur Förderung der Gemeinschaft unter Freidenkerinnen und Freidenkern organisierten wir regionale Treffen 1999 im Kanton Zürich - und Sonnwendfeiern, Lichterfester, Jahresfeiern etc. in den Sektionen. Gegenseitige Besuche der Sektionsmitglieder sind inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden und allseits geschätzt. Die FVS war auch an den Gedenkfeiern zum 400sten Todestag des Mordes an Giordano Bruno im Februar 2000 in Rom vertreten, entsprechende Berichte erschienen im FREIDENKER (2+3/2000) Es waren eindrückliche Demonstrationen gegen die über Jahrhunderte dauernde mörderischen Aktivitäten von Kirche und Inquisition. Das internationale Freidenkertum machte auf sich aufmerksam. Wir sind in der glückliche Lage, aktive junge Freidenkerinnen und Freidenker in unserer Vereinigung zu haben. Sie brachten uns ins Internet und werden zusammen mit dem neuen Zentralsekretär eine Pressestelle aufbauen. Auch sollen die Bibliotheken in Zürich, Basel und Bern koordiniert und zu neuem Leben erweckt werden. All diese Tätigkeiten sind notwendig, denn wir leiden wie viele andere Organisationen auch unter Mitgliederrückgang. Im vergangenen Jahr verloren wir (meist durch Todesfall) 66 Mitglieder. Während 6 Sektionen einen Rückgang der Mitgliederzahl vermelden, gab es in 4 Sektionen leichte Gewinne, die welschen Sektionen haben Gleichstand. Die Sektionen sind also aufgerufen, der Mitgliederwerbung erste Priorität zu geben und entsprechende Aktionen zu starten. Seit Jahrzehnten wurde festgestellt, dass persönliche Werbung immer noch die erfolgreichste ist. Wer hat in seiner näheren Umgebung, in Familie und Verwandtschaft, bei Freunden, am Arbeitsplatz nicht Frauen und Männer, die ansprechbar sind auf selbständiges Denken? Wie wäre es, wenn sämtliche FVS-Mitglieder sich zur Aufgabe machten, mindestens ein Mitglied zu werben? Geben wir uns doch diese Aufgabe! Der Zentralvorstand steht vor einer Verjüngung. Die zurücktretenden Freunde Louis Bloch, Basel, und Franz Wolfer, Monthey, werden um im ZV fehlen. Wir danken ihnen für die freundschaftliche und wertvolle Zusammenarbeit während Jahren. Wir freuen uns aber, sie immer wieder an unseren Treffen und Delegiertenversammlungen begrüssen zu dürfen. Auch den übrigen Mitglieder des ZV möchte ich danken für die reibungslose Zusammenarbeit. Die beiden neuen Mitglieder heisse ich herzlich willkommen. Jean Kaech 2 FREIDENKER 7/2000 Internationale Humanisti-sche und Ethische Union Aus dem Protokoll der Delegiertenversammlung 2000 in Luzern An der diesjährigen DV waren 47 Delegierte anwesend, 8 Mitglieder des ZV und zwei Gäste: Ehrenpräsident Adolf Bossart und Prof. Dr. Mark Lindley. Die Routinegeschäfte wurden – zum letzten Mal unter der Leitung von Louis Bloch – zügig erledigt. Die zum Teil langjährige Mitarbeit der zurücktretenden ZV-Mitglieder Louis Bloch, Franz Wolfer und Antonio Navarro wurde gewürdigt. Das langjährige Dreier-Präsidium wird abgelöst durch die Wahl von Jürg. L. Caspar zum Zentralpräsidenten. Neu in den ZV gewählt wurden: Mark Furner, Marc-Roman Wäckerlin und Hans-Ruedi Zihlmann, letzterer als Zentralsekretär mit Amtsantritt Anfangs 2001. Die neuen Mitglieder werden in den nächsten Nummern des FREIDENKERs vorgestellt. Bei der Diskussion und Abstimmung über das Spendenprojekt wurde klar dem Vorschlag "Beratungsstelle für männliche Opfer sexueller Gewalt" (siehe Kasten) den Vorzug gegeben. Wir hoffen auf einen ähnlichen Erfolg der Freidenkerspende wie letztes Jahr. Bitte benutzen Sie den beiliegenden Einzahlungsschein. Am Nachmittag folgte die sehr eindrückliche Orientierung durch Prof. Dr. Mark Lindley über das PolioChirurgie-Projekt in Indien, dem die Freidenkerspende 1999, stolze Fr. 12‘000.-, zugekommen ist. Eine anschliessend an die Orientierung aus der Mitte der Anwesenden spontan angeregte Sammlung hat weitere Fr. 662.- ergeben, welche ebenfalls nach Indien überwiesen worden sind. Wir danken der Sektion Luzern für die Gastfreundschaft, den offerierten Kafi Lutz, das Schoggitürmli als Bhaltis und die aufmerksame Betreuung beim anschliessenden Stadtrundgang. Die DV 2001 wird in Olten abgehalten. Herzlichen Dank zum voraus an die Regionalgruppe Mittelland! Jürg L. Caspar, Zentralpräsident FreidenkerspendeFRFREI 2000 In Luzern haben die Delegierten wiederum aus drei Vorschlägen (siehe FD 5/2000) das Spendenprojekt für das laufende Jahr gewählt: Schritte zu Selbsthilfe und Vergangenheitsbewältigung Beratungsstelle für männliche Opfer sexueller Gewalt Pädophile Übergriffe sind ein altes Problem. Nur spricht man noch nicht allzu lange offen darüber. Seit rund 5 Jahren nimmt sich der Verein Zürcher Sozialprojekte ganz speziell missbrauchten Knaben und jungen Männern an. Sie ist eine landesweit tätige Hilfsstelle für Opfer sexueller Gewalt. Jedes Opfer hat laut Justiz Anrecht auf Hilfe bestmöglicher Art; sprich: Beratung, Begleitung vor Gericht, rechtliche Beratung, Hilfe in neuer Lebenssituation, therapeutische Unterstützung... Da nie im voraus geplant werden kann wie der nächste Fall aussieht, ist jede Situation eigen und ein Budget schwer festlegbar. Manchmal braucht es weniger, manchmal mehr, um dauernde Schäden an den Kindern und Jugendlichen zu vermeiden. Jede Spende ist daher sinnvoll und wichtig. Zum Beispiel, wenn es darum geht: f Material zu besorgen, um mit einem 10jährigen Knaben, welcher das Erlebte nicht ausdrücken will/kann, eine Wiege für sein jüngstes Geschwisterchen zu basteln, f einen Deutsch-Kurs für die Integration eines thailändischen Jugendlichen zur zu finanzieren, der durch mysteriöse Umstände in die Schweiz gelangte und hier sexuell missbraucht wurde f eine Maltherapie für einen von seinem Vater misshandelten Knaben zu bezahlen, Weiter wird präventiv über pädophile Übergriffe öffentlich informiert. Dadurch werden die Jugendlichen auf die Beratungsstelle aufmerksam und melden sich meist selbständig zum Erstgespräch. Ein wichtiger Schritt zu Selbsthilfe und der Start zur Vergangenheitsbewältigung. Die Personalkosten dieser einzigen Stelle für männliche Opfer pädophiler Übergriffe werden von der Justiz gedeckt. Nicht jedoch die notwendigen Mittel zur aktiven Hilfe. Besonders schwierig wird die finanzielle Lage, wenn mehrere Fälle gleichzeitig eintreten. Oft sind weder öffentliche noch private Geldgeber für diese relativ kleinen Beträge vorhanden. Sylvia Roehri Vorstand und Delegiertenversammlung empfehlen Ihnen dieses Projekt zur Unterstützung. Sämtliche Einzahlungen auf das FVS-Konto PC 90 -197500 - 0 "Freidenkerspende" werden Anfang nächsten Jahres dem Projekt überwiesen. Dieser Ausgabe des Freidenkers liegt ein Einzahlungsschein bei. Bitte benutzen Sie ihn nur für die Freidenkerspende. Falls kein Einzahlungsschein dabei sein sollte, füllen Sie bitte selbst einen zu Gunsten des obigen Kontos aus. Herzlichen Dank! FREIDENKER 7/2000 3 neu im Zentralvorstand Mark B. M. Furner (*1967) Meine Mutter (katholisch) und mein Vater (anglikanisch erzogen, heute Agnostiker) waren beide nicht sehr dogmatisch. Trotzdem wurde ich katholisch getauft. Als ich etwa 10 Jahre alt war, schickten meine Eltern mich in die Sonntagsschule der anglikanischen Kirche. Da ich aber zu dieser Zeit beschäftigt war, griechischen, römische, nordische und indische Mythologie zu lesen, sah ich keinen Grund, den Teenagern zu glauben, die mir da vorne weis machen wollten, dass die christlichen Legenden die "einzig wahren und überlegen" seien. Erst nach einigen Jahren – jemand muss sich bei meiner Mutter beschwert haben – fragte sie mich, ob ich überhaupt dahin gehen wollte. Das war meine Chance, dieser langweilige Zeitverschwendung zu entrinnen – ich zögerte keine Sekunde. Und so war ich ein religiöser Relativist und Agnostiker geworden, bereit zu akzeptieren, dass Religion für jene Menschen "lebt", die daran glauben. An der Universität wurde ich dann zum Haus-Agnostiker, an dem man seine Bekehrungskünste ausprobieren konnte. Ich hatte auch jüdische und muslimische Freunde und es faszinierte mich, wie sich jemand anmasst, diese Lehren als falsch zu erklären und ihnen das Seelenheil abzuerkennen. Es kam mir völlig absurd vor, dass es nicht mehr als eine absolute Wahrheit geben kann. Die Bekanntschaft mit einer Frau, die zu einer charismatischen Sekte gehörte, ab und zu Visionen hatte, und später als schizophren diagnostiziert worden ist, hat mich sehr beeindruckt. Ich zog für mich den Schluss, dass diese Bewegungen eine ungesunde Seite haben. So fing ich an, meine Haltung gegenüber der Religion umzudefinieren und den Weg der Atheisten einzuschlagen. Lizenziat und Doktorat erwarb ich mit Arbeiten über religiöse Minderheiten: Über die Untergrund-Protestanten im Kanton Schwyz und die Wiedertäufer im Kanton Bern. Meine Arbeiten stehen unter den Zitaten: "God is Man’s attempt to communicate with the weather" (George Bernard Shaw) and "A Man’s best friend is his dogma" (Ogden Nash). Meine Schluss: Unter schwierigen Bedingungen haben Menschen die Tendenz, ihren wahren Glauben geheim zu halten. Das bedeutet aber auch, dass es wahrscheinlich problematisch ist, z.B. von "katholischen" Kantonen zu sprechen. Vielleicht waren in diesen Kantonen einfach die Machtverhältnisse so, dass niemand einen anderen Glauben öffentlich zu bekennen wagte. Heute, wo der freie Markt des Seelenheils spielt, verlieren die monopolistischen Kirchen jedenfalls massiv Mitglieder. Nach Abschluss meines Studiums haben meine Frau Juliana und ich uns in Winterthur niedergelassen. Für mich wurde es Zeit, mich für meine Überzeugungen einzusetzen. Deshalb trat ich der FVS bei. Mir scheint, dass die Freidenker in der Schweiz noch viel zu tun haben. Dazu will ich meinen Beitrag leisten nach dem Motto: "Frag nicht, was die Gesellschaft für dich tun kann, sondern was du für die Gesellschaft tun kannst " (frei nach J.F. Kennedy). M. Furner Freidenkerinnen und Freidenker tun was! An den Sitzungen der Freien JungdenkerInnen ist verschiedentlich davon gesprochen worden, dass sich die FVS ihrem Leitbild gemäss vermehrt auch sozial engagieren sollte. Die eine Möglichkeit, nämlich eine Geldspende an unterstützenswerte Projekte auszurichten, wurde bereits 1999 erstmals umgesetzt. Über das Spendenprojekt 2000 lesen Sie auf Seite 3 dieses FREIDENKERs. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, sich zu engagieren. Deshalb bieten wir erstmals einen Arbeitseinsatz in der Schweiz an. Leisten Sie zusammen mit anderen Freidenkerinnen und Freidenkern 1 Tag Fronarbeit in der Bildungsstätte Fontana Passugg für Gehörlose , Schwerhörige und Spätertaubte! Freitag/Samstag, 25./26. August Anreise möglichst schon am Freitagabend. Bern ab 17.16 /Basel ab 17.19/Chur ab 20.00/Luzern ab 17.35/St. Gallen ab 18.03/Zürich 18.33 Uhr Freitag: ca. 20.30 Uhr Abendessen, gemütliches Zusammensein Samstag: Arbeitstag: Bauarbeiten, Holz zersägen und aufschichten etc. Abends: Heimreise Kosten: Reisespesen Bildungsstätte Fontana Passugg Das ehemalige Kur- und Gästehaus Fontana Passugg wurde den Hörbehinderten 1983 von Dorothea Brüesch testamentarisch vermacht. 1993 gründeten Engagierte aus der ganzen Schweiz eine Genossenschaft und setzten sich zum Ziel, im hundertjährigen Pensionsgebäude eine Bildungsstätte für Gehörlose , Schwerhörige und Spätertaubte einzurichten. Pension, Liegenschaft und Nebengebäude wurden umgebaut und umgestaltet. Nach einer Probebetriebsphase feierten alle Beteiligten 1997 die offizielle Eröffnung: Der Wunsch von vielen Hörbehinderten nach einer eigenen Bildungsstätte war Realität geworden. Die Genossenschaft konnte das Anwesen für 118‘000 Franken erstehen. Der Umbau kostete weitere 3,2 Millionen Franken. Dank 26‘000 Fronarbeitsstunden konnten Hunderttausende von Franken eingespart werden. Durch Spenden von Privatpersonen, Stiftungen, Vereinen, Institutionen und Unternehmen kamen 2 Millionen Franken zusammen. Der Restbetrag muss in naher Zukunft u.a. durch Spenden finanziert werden. Die Freien JungdenkerInnen freuen sich, wenn möglichst viele FVS-Mitglieder mitkommen und ihre Freunde mitbringen. Anmeldungen bis 25. Juli an das Zentralsekretariat der FVS Tel. 052 337 22 66 Fax 052 337 22 20 4 FREIDENKER 7/2000 Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche? Zum Podiumsgespräch (15.5.2000) mit Hubertus Mynarek in Basel zum Thema "2000 Jahre blutige Kirchengeschichte und die neue Inquisition". In der März-Nummer vom FREIDENKER konnten wir über Prof. Dr. theol. Hubertus Mynarek lesen, dass es mindestens eine Stelle gibt, die seine Ideologie für national-sozialistisch gefärbt hält. Er ist scheinbar ein sehr aktives Mitglied des Humanistischen Verbands Deutschlands (HVD), der Humanismus nicht nur im nichtkonfessionellen Kontext versteht, sondern sich auch als Zuhause für freireligiöse Elemente sieht. Mein Neugier war natürlich gross, als ich kurzfristig von seiner Teilnahme an einem Podiumsgespräch in Basel erfuhr. Wie früher in Zürich ging die Veranstaltung von der Initiative „Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche“ aus. Auf dem Podium waren vier Männer - der Moderator und drei Redner. Ausser Dr. Mynarek wurden Matthias Holzbauer, Journalist und Soziologe, sowie Dr. Christian Seiler, ein Münchner Rechtsanwalt, vorgestellt. (Leider habe ich es unterlassen, am Ende der Veranstaltung die Namen bestätigen zu lassen, so dass sie vielleicht nicht ganz stimmen.) Worum ging es überhaupt? Diesbezüglich sind mir Unklarheiten geblieben. Gehört haben wir Plädoyers gegen die Kirche von Anklägern, die sie unzähliger Verbrechen an unzähligen Menschen bezichtigten. Diese fingen mit einer eindrücklichen Gegenüberstellung von Dr. Seiler an: Auf der einen Seite die Verehrung der ersten Missionare in der Neuen Welt durch Papst Johann-Paul II auf seinen ersten Weltreisen; auf der anderen Seite die noch erhaltenen Augenzeugenberichte über das Vorgehen derselben Personen, in denen von horrenden Greueltaten in fast unglaublichem Ausmass zu lesen ist. Dr. Mynarek sorgte dafür, dass nicht etwa der Eindruck erweckt werden könnte, nur die Katholische Kirche müsste zur Verantwortung gezogen werden. Nein, Luther stünde ihr diesbezüglich im nichts nach. Unter anderem seien seine Forderungen nach Judenverfolgung so nachdrücklich gewesen, dass Hitler seinerzeit auf Kritik der Kirche einmal entgegnet haben soll, er verstehe sie nicht, er käme doch nur Luthers Wünschen nach! Dr. Mynarek stellte sogar die These auf, dass es ohne Luthers Wegebnung vielleicht gar kein Drittes Reich gegeben hätte. (Diese Aussage ist vor allem interessant, weil sie mir typisch scheint für die Distanzierung vom NationalSozialismus, der mir im Laufe des Abends immer wieder auffiel. Oder habe ich sie mir nur wegen meiner Kenntnis der Vorwürfe an Dr. Mynarek eingebildet?) Herr Holzbauer hat versucht, dem Dargelegten auch einen schweizerischen Kontext zu verleihen. In Erinnerung wird mir vor allem seine Schilderung der Geschichte Basels bleiben, welche die Stadt in ein erstaunlich hellem Licht erscheinen liess: Das Konzil und die Judenverbrennung wären kleine Flekken auf einer sonst sehr humanistischtoleranten Weste. Und das Mahnmal? Dass es ein Mahnmal - oder sind es Mahnmale? - geben sollen, und dass es Gelegenheit gibt, Geld dafür spenden, erfuhren wir. Ich vermisste jedoch Angaben zum Standort, zur Form, sowie zum Vorgehen der Initiativenorganisation. Ich muss zugeben, dass ich die 28-seitige Dokumentationsbroschüre nicht besonders eingehend studiert habe, wohl habe ich sie jedoch nach Hinweisen durchsucht. Ich habe lediglich ein Kästchen auf Seite 23 gefunden mit einem Aufruf für Anregungen, Ideen und Entwürfe, die an das Kultusministerium weitergeleitet werden sollte. An welches Kultusministerium? Darunter ist eine Aufforderung, den Politikern zu schreiben - zusammen mit Schröders Anschrift und dem Satz: Fordern Sie auch in Ihrer Stadt oder Gemeinde ein Mahnmal ...“. Für mich bedarf es mehr Klarheit, bis ich zur Unterstützung oder gar Geldspende bereit bin. Voten aus dem Publikum, dass keiner an Christus vorbeikäme sowie über die Wichtigkeit der zehn Gebote, erlaubten interessante Einblicke. Dr. Mynarek widersprach und kam über Buddha zur Gemeinschaft „Universelles Leben“ und deren Auffassung des Neuen Testaments, mit der Dr. Seiler wiederum nicht viel anfangen konnte. Er wie auch Herr Holzbauer bekannten sich zu Christus, nicht jedoch zur Kirche. Dr. Mynarek hält die moderne Sektverfolgung für die neue Inquisition. Die Verstrickung des Staates mit den Interessen der Kirche sei hier gleich wie im Mittelalter: Die Unterdrückung der Kirchengegner wird mit staatlichen Mitteln vollzogen. Da die Katholische Kirche eine Abspaltung vom Judentum ist, sei sie selber eine Sekte - und die weiter abgespaltene Lutherische Kirche gar eine Sekte hoch zwei. Diese Ansichten schienen alle drei Redner zu teilen. Auf meine Frage, ob man nicht nur die Grosskirchen, sondern auch Sekten als keimende Grosskirchen mit Aufklärung bekämpfen müsse, wies Dr. Seiler phantasielos auf (vermeintliche) Unterschiede zwischen den beiden hin, wogegen Dr. Mynarek eine philosophisch interessante Antwort brachte, in der er sogar akademisch korrekte Argumente gegen die Darlegung vieler Atheisten lieferte. Alle beide verteidigte die Religion als solche und klagten nur die Grosskirchen an. Wieder auf der Strasse wurde ich von Flugblattverteilern empfangen: „Gott ja, Kirche nein“. Sie warben für urchristliche Zusammenkünfte in Basel. Die Adresse für weitere Auskünfte ist aber in ... Würzburg, also dort, wo sowohl „Universelles Leben“ als auch die Mahnmal-Initiative zu Hause sind. Auch unter der aufliegenden Literatur waren „urchristliche“ Schriften auffallend gut vertreten. Liegt hier der Sinn der ganzen Initiative? Ist sie die Antwort der als Sekten Verfolgten gegen ihrer Verfolger, also gegen die Grosskirchen? Wenn ja, dann ohne mich. Die einzige einigermassen klare Trennung zwischen Sekte und Staatskirche ist für mich die staatliche Verstrickung. Ich bin gegen alle religiösen Dogmen. Vivian Aldridge In der neuesten Nummer der Zeitschrift diesseits steht zu lesen, dass der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Dr. H. Mynarek ausgeschlossen hat, nachdem dieser sich zuvor vom HVD distanziert hatte. rc FREIDENKER 7/2000 5 Meinungsfreiheit und Demoe kratie Als ich vor einiger Zeit meine erste Grenzgedanken-Kolumne verfasst hatte, konnte ich mir nicht ausmalen, dass einzelne meiner monatlichen Gedankenspiele derart hohe Wellen schlagen würden. Ich glaubte vielmehr daran, dass ich mit Gleichgültigkeit "bestraft" würde. Es freut mich natürlich, dass meine ganz persönliche Meinung zu den unterschiedlichsten Themen gelesen worden ist und zu vielfältigen Reaktionen, negativen wie positiven, geführt hat. Was mich jedoch befremdet hat, waren einzelne Stimmen, die aufgrund meiner Kolumne mit dem Vereinsaustritt gedroht oder ihn sogar vollzogen haben. Ich war immer der Hoffnung, dass wir Freidenker eine Meinung, die an eigenen Wertmassstäben und persönlichen Dogmen rüttelt, akzeptieren können und auch Lust haben, sich mit ihr auseinanderzusetzen und sie allenfalls in der Luft zu zerreissen (siehe die Reaktionen von Jean Kaech auf meine Europa- oder jene von Daniel Barth auf meine Demokratie-Kolumne). Im folgenden möchte ich das Anliegen von Daniel Barth nach einer erweiterten Diskussion über Demokratie aufnehmen und auf einzelne Punkte noch einmal eingehen. In meiner Kolumne "Unheimliche Demokraten" ist es mir in erster Linie darum gegangen, ein Gegenpol zur landläufigen Ansicht zu setzen, dass die Schweiz die Demokratie erfunden hätte. Wir Schweizer tun immer so, wie wenn wir die Fachleute par exellence auf diesem Gebiet seien. Dabei wird die Staatsform der direkten Demokratie von sehr vielen Leute zum alleinseligmachenden Dogma erklärt. Es gibt kaum einen Politiker, der die direkte Demokratie, wie wir sie in der Schweiz praktizieren, kritisch hinterfragen würde, selbst klare EU-Befürworter nicht, obwohl niemand ernsthaft bestreiten kann, dass ein EU-Beitritt massive Einschränkungen auf diesem Gebiet mit sich bringen würde. Für Daniel Barth ist eine parlamentarische Demokratie, wie sie in den meisten westlichen Ländern anzutreffen ist, anscheinend keine mögliche Alternative. Er schwört dafür das Schreckensgespenst von absoluten Herrschermächten und starken Zentralgewalten herauf, die die kleine Schweiz unterjochen wollen. Der Mythos von Tell und Gessler ist für ihn aktueller denn je. Dass die Schweiz in einer kürzlichen Studie eines unabhängigen Instituts in der "Demokratie-Rangliste" erst auf Platz 6 anzutreffen war (auf dem ersten Platz rangierte Dänemark, ein Kleinstaat in der angeblich so zentralistischen EU), wurde in der Schweiz fast überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Überrascht hat mich das Resultat aber nicht, denn ein Staat, der die Frauen bis in die siebziger Jahre hinein nicht ernst genommen hat (fehlendes Stimm- und Wahlrecht), kann nicht plötzlich ein Musterschüler in Sachen Demokratie sein. Im weiteren ist Daniel Barth der Auffassung, dass das Bundesgericht ne- Forum benbei die Funktion eines Verfassungsgerichtes ausübt. Wenn man aber weiss, mit welchen Bagatellfällen sich das höchste Gericht unseres Landes herumschlagen muss und aus diesem Grund völlig überlastet ist, so kann man doch nicht ernsthaft behaupten, der Verfassung werde von Richterseite genug Aufmerksamkeit geschenkt. Dass die Schweizer Justizbehörden zudem immer wieder mal vom Europäischen Gerichtshof gerügt werden, ist wahrscheinlich dem schweizerischen Unbehagen zuzuschreiben, sich internationalen Standards anschliessen zu müssen. Wie sollte man das hierzulande auch ohne weiteres können, wenn doch jeder Kanton stolz auf seine eigene Rechtssprechung ist. Ich würde meinen, Demokratie ist die beste aller möglichen Staatsformen. Tragen wir Sorge zu ihr und lassen wir sie nicht vor die Hunde gehen. Denn wenn man bedenkt, dass in der Moses erster und letzter Arbeitstag als Bademeister 6 FREIDENKER 7/2000 aus den Sektionen Basel Unser Mitglied Anton Gübeli (Interregio-Press rip) übergab uns verdankenswerterweise die Unterlagen und Angaben für folgende Buchbesprechung: Kontaktadressen auf gut zwei Seiten beschrieben werden. Alle Angaben wurden in Zusammenarbeit mit den Präsidenten der beiden Basler Freidenker-Sektionen formuliert. In einer eigenen Schlussbemerkung präzisiert die Co-Autorin Tanja Duncker ausdrücklich: "Bei den Freidenkern handelt es sich ganz klar nicht um eine religiöse Gruppierung...". Erwähnung fanden wir, "...da sie Abdankungen anbieten, also in einem Bereich tätig sind, der sonst vorwiegend von religiösen Gruppierungen abgedeckt wird." Obschon sich die verwendeten Daten auf die Region Basel beziehen, kann man sie in dieser Form ohne Übertreibung als umfassende Informationsquelle bezeichnen. Das uns von A. Gübeli zur Verfügung gestellte Exemplar liegt in der Bibliothek der Freidenker-Union auf. A. Wilhelm Führer durch das religiöse Basel Religionen in Basel-Stadt und BaselLandschaft. Hrsg. C.P. Baumann Manava-Verlag und Vertrieb, Sulzerstrasse 16, 4054 Basel ISBN 3-906981-10-X, Preis Fr. 35.- in den Sektionen Basel (Union) Jeden letzten Freitag im Monat ab 19.00 Uhr: Freie Zusammenkunft im Restautrant "Storchen" Basel. Jeden 2. Dienstag im Monat: Vorstandssitzung um 19 Uhr in unserem Lokal. Bern Samstag, 15. Juli, ab 11 Uhr Grill im Garten des Freidenkerhaus, Weissensteinstr. 49b Apero mit bulgarischer Banizza, OLMA-Bratwurst, Russ. Salat, Basler Brot. Rosé/Mineral/Leipziger Bier. Pralinato/Kaffee/Slivovice. Fr. 20.-/Pers. Anmeldung bis Donnerstagabend: 031 372 56 03 Schaffhausen Jeden 3. Donnerstag im Monat, 20.00 Uhr, Freie Zusammenkunft im Rest. "Falken", Schaffhausen St. Gallen Freitag, 14. Juli, ab 19 Uhr Sommerabend-Zusammenkunft Restaurant "Stocken" (Bus Winkeln bis Stocken oder Bus Abtwil bis Fürstenlandbr. Anmeldung bitte bis 12. Juni: 071 351 29 81 Winterthur Infolge Erkrankung des Wirts ab sofort bis auf weiteres Mittwoch-Stamm im Restaurant "Orsini" Technikumstrasse 96. Bei schönem Wetter unter freiem Himmel im Hof. Nächster Stamm am 5. Juli Zürich Samstag, 8. Juli 2000 Zürcher Grillfest in Studen Programm und Anmeldung bei Werner Strebel 055 414 23 63 Dienstag, 11. Juli, 14.30 Uhr Freie Zusammenkunft neu: Restaurant "Grünwald" Tram 13 bis Frankental, dann Bus 485 bis Grünwald Führer durch das religiöse Basel Religionen in Basel-Stadt und Basel-Landschaft Unter diesem Titel legt uns der Herausgeber Christoph Peter Baumann von der Informationsstelle INFOREL auf immerhin 600 Seiten eine Übersicht über die in unserer Gegend manifesten Glaubensgemeinschaften und Gruppierungen vor. Nach einer kurzen Einleitung und Projektvorstellung werden möglichst wertungsfrei die erfassten christlichen, jüdischen, islamischen, hinduistischen, buddhistischen und weiteren Gemeinschaften sachlich vorgestellt. Unter dem Sammelbegriff "Übrige Gemeinschaften" finden wir auch eine Darstellung der Freidenker, welche unter denselben Kriterien wie alle anderen, nämlich: Geschichte, Lehre (Dogmenfreiheit), Auftreten in der Öffentlichkeit, Literatur (FREIDENKER) und Forts. v. S. 4 Schweiz häufig nur noch knapp ein Drittel der Stimmbürger, zu einem grossen Teil ältere Jahrgänge, sich zu politischen Fragen äussert, ist eine Reform unserer demokratischen Institutionen überfällig. Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient. Diese treffende Weisheit sollte uns die Angst nehmen, demokratische Rechte an gewählte, kontrollierbare und hoffentlich motivierte Volksvertreter abzugeben. Peter Bürki aufgepickt Basler Kirche Stellen gestrichen Der Mitgliederschwund zwingt die Römisch-katholische Kirche Basel-Stadt dazu, Pfarreien aufzuheben und 25 von 108 Stellen zu streichen. Quelle: Bund 14.6.2000 JungdenkerInnen Freie Nächstes Treffen Montag 13. November 2000 18.30-21.30 Uhr reservierter Tisch im Bahnhofbuffet Olten Thema: Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand. Auskünfte V. Aldridge 061 261 54 27 Die Kirche baut also fast 25% ihrer Stellen ab. Sollten Priester davon betroffen sein, so steht ihnen eine grosse Zahl von verwaisten Kirchgemeinden zur Auswahl. Bekanntlich schickt die Kirche ja anderswo Priester, die zu ihrem Nachwuchs stehen, in die Wüste. Für gewöhnliche Angestellte der Kirche sieht die Situation etwas anders aus. Bekanntlich legen die Kirchen nicht sehr viel Wert auf die diesseitige Weiterbildung ihres Bodenpersonals. Ob sie wohl ihre Verantwortung als Arbeitgeberin erfüllen und die Betroffenen unterstützen wird? rc Die August-Nummer des Freidenkers erscheint wegen der Betriebsferien der Druckerei ca. eine Woche später als gewohnt. Danke für Ihr Verständnis und allseits schöne Sommertage! rc FREIDENKER 7/2000 7 FVSFreidenker-Vereinigung der Schweiz Mitglied der Weltunion der Freidenker und der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union Trauer Redner Basel (Vereinigung) 061/421 67 87 oder 061/42112 80 Basel (Union) 061/321 39 30 oder 061/601 03 23 Bern 031/312 04 07 oder 031/372 56 03 Grenchen 076/53 99 301 oder 032/645 38 54 Luzern und Innerschweiz 041/420 45 60 oder 041/360 50 45 Schaffhausen 052/685 13 62 St. Gallen 052/337 22 66 Vaud Waadt 026/660 46 78 ou 022/361 37 12 Winterthur und Thurgau 052/337 22 66 Zürich Natel 079/646 20 64 Zentralsekretariat FVS 052/337 22 66 falls unter der regionalen Nummer niemand zu erreichen ist. Regional- und Orts- Gruppen Freidenker-Vereinigung Sektion Basel und Umgebung *auch Fax Postfach 302, 4012 Basel Präsidentin: Y. Andrek 061/401 35 19* Vizepräsidentin: B. Bisig 061/321 31 48* Kassier: R. Wenger 061/692 86 27* Sekretariat: H. Bamert 061/731 19 46* Mitgliederdienst: R. Frey 061/421 12 80 Bestattungen: L. Bloch 061/421 67 87* Freidenker-Union Region Basel USF Postfach 4471, 4002 Basel Präsident: 061/312 47 54 Auskünfte/Informationen: 061/321 39 30 oder 061/601 03 23 Mitgliederdienst/Krankenbesuche/ Bestattungen: 061/321 39 30 Postkonto: 40-4402-5 Bestattungsfonds: 40-4007-5 Association vaudoise de la Libre Pensée Case postale 131, 1000 Lausanne 17 Secrétariat: 026/660 46 78 Président: J.P Ravay 022/361 94 00 Ortsgruppe Winterthur Büelrain 4, 8545 Rickenbach ZH 052/337 22 66 (J.L. Caspar) Ortsgruppe Zürich Postfach 7210, 8023 Zürich Präsident: W. Strebel 055/414 23 63 Familiendienst: M. Dobler 01/341 38 57 FREIDENKER - BIBLIOTHEK Zürich, im Sozialarchiv Stadelhoferstr. 12 (Nähe Bellevue) Bücherausgabe: Mo. - Fr. 10–20 Uhr Sa. 10–13 und 14–16 Uhr Auskunft: Tel. 01/251 80 66 FREIDENKER - BIBLIOTHEK Basel, Burgunderstr. 8-10 im Hof, Parterre Hinterhaus, Tram 6 und Bus 33/37 Station Schützenmattstrasse jeden zweiten Dienstag im Monat, 19-21 Uhr, oder nach Vereinbarung Tel. 061/321 39 30 oder 601 03 23 Ortsgruppe Bern Postfach 10, 3704 Krattigen Präsident/Auskünfte: Daniel Aellig: 033/654 22 57 Mitgliederdienst: Bern 031/951 01 29 (N. Leuenberger) Lyss-Seeland-Biel 032 / 392 33 30 (W. Lanz) Libre Pensée de Genève Case postale 189, 1211 Genève 16 022/756 40 49 (tél. et fax) J.P. Bouquet Sektion Grenchen und Umgebung Postfach 451, 2540 Grenchen Auskünfte: Peter Hess, Präsident: 032/645 38 48 oder 076/376 38 48 Mitgliederdienst/Krankenbesuche: Lotti Höneisen: 076 53 99 301 Regionalgruppe Luzern-Innerschweiz Präsident: E. Ochsner 041/440 76 36 Postfach 2908, 6002 Luzern Sektion Mittelland Postfach 637, 4600 Olten Präsident: Willi Zollinger 062/293 39 30 Freidenker Schaffhausen Postfach 186, 8222 Beringen 052/685 13 62 (Marcel Bollinger) Regionalgruppe St. Gallen Postfach 613, 9001 St. Gallen 071/351 29 81 (S. Breitler) FVS Zentralsekretariat Zentralkasse Büelrain 4 8545 Rickenbach ZH Tel. 052/337 22 66 Fax 052/337 22 20 Internet: http://www.freidenker.ch Postkonto: Winterthur 84-4452-6 Zuschriften an den Vorstand, Auskünfte, Adressänderungen, Materialbestellungen Adressänderungen an Postfach 14, 8545 Rickenbach Impressum Redaktion neu Reta Caspar Rainweg 9 Tel. 031/911 00 39 3052 Zollikofen e-mail: reta.caspar@swissonline.ch Redaktionsschluss 15. des Vormonats Jahresabonnement Schweiz: Fr. 25.– inkl. Porto Ausland: Fr. 30.– inkl. Porto (B-Post) Probeabonnement 3 Monate gratis Bestellungen, Adressänderungen und Zahlungen bitte an das Zentralsekretariat FVS. 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