Freidenker 04/2004.pdf

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(file: @@freidenker-200404.pdf@@)Schulen müssen laizistisch sein Menschen der vielgestaltigen Herrschaft der Mächtigen zu entziehen soll. Auch die Trennung von Kirche und Staat entsprecht diesem Postulat und repräsentiert das Interesse der Allgemeinheit. Indem sie die moralische und geistige Autonomie des Einzelnen verteidigt, postuliert sie die Gewissensfreiheit und die vollkommene rechtliche Gleichstellung aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Glauben. Die Trennung von Kirche und Staat richtet sich nicht gegen die Religionen, soweit diese sich auf die spirituelle Dimension beschränken und keinen Anspruch auf Gestaltung des öffentlichen Raums erheben. Heute bringt jedoch die überbetonung der Differenz Konfrontationen hervor. In Zeiten sozialer und internationaler Spannungen ist es eine gefährliche Annahme, dass alle möglichen Besonderheiten sich stets und überall uneingeschränkt Ausdruck verschaffen können müssen. Denn damit werden Menschen, die religiösen oder kulturellen Fanatismus ablehnen, der Gefahr ausgesetzt, verfolgt zu werden. In Frankreich gibt es organisierte Gruppen, die sich mit ausgefeilten Argumenten auf Freiheit und Toleranz berufen – zumindest solange sie keine Macht besitzen. Sobald sie aber in einem Stadtteil über ausreichende Machthebel verfügen, drohen sie in vielfältiger Weise mit Gewalt und setzen sie auch ein. Es darf nicht sein, dass jede kritische Infragestellung einer Religion als potenziell rassistisch eingestuft wird. Rassismus richtet sich gegen Völker. Durch die falsche Vermengung von Kultur und Religion oder von Religion und soziokultureller Identität wird die Diskussion permanent vergiftet. Ein Verbot von deutlich sichtbar getragenen religiösen Symbolen löst nicht alle Probleme. Aber es bewahrt den für alle vorgesehenen öffentlichen Raum davor, dass er sich im Namen der Toleranz oder einer angeblich "offenen" oder "pluralistischen" Laizität in lauter Einzelgruppen auflöst und damit der einheitliche Geltungsbereich des Rechts zerstört wird. Die laizistische Schule ist einer der wenigen verbliebenen Orte, an denen nicht Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten im Mittelpunkt stehen. Deshalb darf der Trend zur Abgrenzung und Stigmatisierung – ganz gleich, ob religiös oder sonst wie begründet – nicht unterstützt werden. Die Schule bestreitet nicht, dass es kulturelle Unterschiede gibt. Sie sorgt lediglich dafür, dass der Raum, der den Unterschieden gewährt wird, nicht im Widerspruch steht zum Universalismus des Rechts und zur Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen. Mathematik oder Geschichte lernen ist nicht dasselbe wie Briefmarken kaufen oder mit den Zug fahren. Neugier und Offenheit für Wissen sind unvereinbar mit einer Identität, die mehr auf Einbildung denn auf freier Entscheidung beruht – zumal in einem Alter, in dem die Persönlichkeit sich erst noch entwickelt. Die Schule ist kein x-beliebiger Ort, und es wäre unverantwortlich, dort dieselben Freiheiten zu fordern wie auf öffentlichen Plätzen. Die meisten Schüler sind minderjährig, und die Annahme, sie seien in ihrem Sein oder Handeln vollkommen Herr ihrer selbst, wäre falsch. Das halbwegs harmonische Miteinander in der Schule beruht – auch – auf der Tatsache, dass die Schüler es nicht in erster Linie darauf anlegen, sich durch Symbole voneinander abzugrenzen. Fortetzung S. 3 FREIDENKER 4/04 In einem längeren Aufsatz in der französischen Zeitung "Le Monde Diplomatique" (13.2.2004) setzte sich der Philosoph und Dozent am Institut d'Etudes Politiques in Paris, Henri Peña-Ruiz, mit der Frage der Berechtigung des neuen französischen Kopftuchverbotes auseinander. Nachfolgend drucken wir die Hauptgedanken des Autors ab. Ausgehend vom Dominikanerpater Henri Lacordaire (1802-1861) der festgestellt hat: "Im Verhältnis zwischen Starken und Schwachen ist Freiheit gleich Unterdrückung und Gesetz gleich Freiheit", zeigt der Autor auf, dass das Recht als Hüterin des Gemeinwohls die Beziehungen zwischen THEMEN in diesem FREIDENKER Il vero idealo laico 2 Ethikkrise in der Wirtschaft? 4-5 Freidenker-Umschau 6 Büchertisch: Gott fährt Fahrrad 6 FVS-Weiterbildungsangebot 7 1 Il vero ideale laico L’ideale laico è spirito di tolleranza, comprensione reciproca tra gli uomini e rispetto degli altri, cioè spirito di libertà che rifiuta qualsiasi tutela. Per i più, laicità significa: ciò che è distinto dalla Chiesa (laicità dello Stato, laicità della scuola), ma questa non è la sua unica accezione. Uno dei fondatori della laicità, precursore della filosofia laica, pure uno dei primi autori del principio repubblicano e di Condorcet (1745-1794) quello dell’istruzione generalizzata, è stato Condorcet1, uomo delle Lumières, collaboratore dell' Encyclopédie e ispiratore della Déclaration des droits de l’homme Victor Hugo (1802-1885) et du citoyen del 1789. I due grandi riferimenti storici sono stati, il discorso di Victor Hugo al Senato contro la legge Falloux (1850)2 e Jules Ferry (1832-1893) la "Lettre aux enseignants des écoles élémentaires" di Jules Ferry (1883)3. Das Ideal der Laizität Im obenstehenden Artikel trägt der Autor die Entwicklungsgeschichte der laizistischen Idee vor. Angefangen beim französischen Aufklärer und Staatsphilosophen Condorcet, einem der Vordenker der französischen Menschenrechtserklärung von 1789, über Victor Hugos Senatsrede von 1850 bis zum berühmten "Brief an die Lehrerschaft" von Jules Ferry (1883), die sich alle gegen die verhängnisvolle Verflechtung von Staat und Kirche ausgesprochen haben. Heute ist Laizität gleichbedeutend mit Glaubens- und Gewissensfreiheit, Toleranz, Respekt und Unabhängigkeit Perché, nella Francia del XIX secolo, si verificava una quasi identificazione della laicità con le grandi istituzioni (Repubblica e scuola)? Perché si ritrova il principio storico di solidarietà nelle attuali istituzioni, proclamato nella Costituzione del 1958 (Art. 2: "La France est une République indivisible, laïque, démocratique et sociale.")? La Francia dell’Ancien Régime aveva conosciuto troppo a lungo e troppo profondamente la compenetrazione della Chiesa e dello Stato, così che la Repubblica, identificatasi con la democrazia, aveva visto nella laicità una garanzia che l’avrebbe messa al riparo di tutti i clericalismi. La soluzione concor-dataria4 si era rivelata impotente di fronte alla dottrina e ai movimenti ultramontani, che erano il "partito" ultramonarchico della Chiesa cattolica. Una risposta globale era stata trovata nella laicità, che si può definire come una soluzione originale. Victor Hugo si rivolgeva così ai clericali nel 1850, annunciando ciò che i repubbli-cani avrebbero fatto trent’anni più tardi per garantire il libero esercizio della ragione umana: ”A qui en voulez-vous donc? Je vais vous le dire: vous en voulez à la raison humaine. Pourquoi? Parce qu’elle fait le jour! Ce qui vous importune? Cette énorme quantité de lumière libre que la France dégage depuis trois siècles, lumière toute faite de raison. (...) Cette clarté de la France, (...) voilà ce que vous voulez éteindre, voilà ce que nous voulons conserver.” Oggi gli umanisti insegnano che la laicità, fondata sulla libertà di coscienza, la dignità dell’uomo, la tolleranza, il riconoscimento dell’Altro e l’indipendenza delle istituzioni di fronte alle influenze dogmatiche dominanti o minoritarie, rappresenta il mezzo per una solidarietà aperta e viva offerta a ciascuno, all’infuori di ogni spirito di segregazione. Il principio della laicità istituzionale è inseparabile dalle nozioni di interesse generale e di bene pubblico ed esclude qualsiasi tipo di privilegio; poiché lo Stato repubblicano assume la responsabilità del servizio pubblico, questo è l’unico oggetto della sua attenzione e delle sue risorse. La laicità tuttavia è più che una caratteristica delle istituzioni. Dal lato filosofico, l’ideale laico implica il rifiuto del metodo autoritario; la laicità garantisce il libero accesso alle diverse vie della ricerca filosofica. Albert Einstein ha scritto in merito: ”In opposizione alle affermazioni dottrinali e alle rivelazioni, ciò che è incomprensibile è che il mondo sia comprensibile.” Dal lato morale, l’ideale laico combatte per la difesa del diritto alla differenza, rifiutando le morali manichee. L’ideale laico è un grande atto di fiducia nel potere dell’uomo di salvare se stesso con l’uso della propria ragione, quindi fuori da qualsiasi appello al soprannaturale. La filosofia laica appartiene quindi all’umanesimo: l’ideale laico postula, in effetti, la compiutezza di Steuerung der Meinung der Bürger beansprucht. Richtig verstandene Laizität widersetzt sich dem Staatsatheismus (Laizismus) ebenso wie den religiösen Totalitarismen. Eine so verstandene Laizität gilt es heute zu verteidigen gegen alle politischen, wirtschaftlichen, sozialen oder religiösen Strömungen, die Vorrang beanspruchen. Laizität bedeutet Freiheit des Geistes vor Dogmen und Respekt vor dem Individuum und sie wird Bestand haben, solange wir auf die Vernunft setzen bei der Wahrheitssuche – was aber auch bedeutet, dass sie selbst immer wieder zu hinterfragen ist. rc von dogmatischen Institutionen. Sie ist die unentbehrliche Grundlage der Solidarität in einer offenen Gesellschaft. Laizität bedeutet aber auch Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu helfen, indem er seinen Verstand einsetzt. Laizität geht davon aus, dass es keine Neutralität geben kann. Sie richtet sich immer gegen intellektuellen Konservativismus und gegen das Sektierertum. Selbst beansprucht sie kein Wahrheitsmonopol sondern wendet sich konsequent gegen jeglichen Dogmatismus. Der antiklerikale Staat allein ist jedoch nicht laizistisch, weil er ohne Glaubens- und Gewissensfreiheit selbst die 2 FREIDENKER 4/04 aus den Sektionen tutte le potenzialità dell’uomo sotto il solo controllo della ragione. Laicità però non significa neutralità. Un’istituzione laica dovrebbe essere neutra? La ricerca di un consenso istituzionale dovrebbe essere silenziosa? L’ideale laico riconosce che la neutralità non è del nostro mondo. Essere laico significa esserlo contro il conservatorismo intellettuale e contro il settarismo. Ma la laicità e l’ideale laico non devono soccombere alla tentazione del monopolio della verità. L’ideale laico e le istituzioni laiche non si difendono allorquando si cede al dogmatismo. Non si deve pertanto pretendere ad un monopolio dell’umanesimo, bensì alla sua priorità. Lo Stato anticlericale non è laico poiché pretende di dirigere lo spirito degli uomini in assenza di libertà di coscienza e di pensiero. Opporsi all’ateismo di Stato (laicismo) risponde all’ideale laico, così come impegnarsi contro i totalitarismi religiosi. Ecco il vero ideale laico, la cui difesa e il cui sviluppo devono oggi rimanere una necessità in seno all’idea moderna di laicità applicata a molti aspetti della vita in collettività. Il concetto di laicità deve quindi essere allargato all’idea di lotta contro tutte le iniziative politiche, economiche, sociali e religiose che privilegiano una o alcune categorie rispetto ad altre. La laicità è, e sarà, la tolleranza e la libertà di spirito di fronte ai dogmi, il rispetto dell’individuo di fronte alle molteplici alienazioni che gli sono spesso inflitte. L’ideale laico vivrà tanto a lungo quanto durerà la lotta per la libertà di usare la ragione nella ricerca della verità. Perciò la laicità deve risiedere in una continua conquista di se stessi. Jean-Louis Scossa 1 Matematico e legislatore; autore di "Esquisse d’un tableau historique des progrès de l’esprit humain" (1794), in cui esprime la sua fede ottimistica nella perfettibilità infinita del genere umano. 2 Ministro dell’istruzione pubblica (1848-49), autore della legge scolastica che porta il suo nome, ma che fu votata sotto il suo successore. 3 Tra il 1879 e il 1885, successivamente ministro dell’istruzione pubblica, presidente del Consiglio e ministro degli affari esteri. 4 Il Concordato del 1801 aveva ridato al culto cattolico la sua libertà essenziale, ma si era limitato a constatare che il cattolicesimo era la religione "della grande maggioranza dei Francesi", senza dire che era quella dello Stato. ZPs-Corner rung der einzig mögliche Ausdruck der Moderne ist, und produziert Hoffnungslosigkeit, weil er jede soziale Alternative als unsinnig abtut und als einzige Lösung mildtätige Gaben anbietet.Dem muss die Hoffnung auf Solidarität entgegengesetzt werden. Soziale Ungerechtigkeit schafft Opferbewusstsein Die geistige und moralische Emanzipation aller Menschen ist das Ziel, damit ein aufgeklärtes Bewusstsein für Ursachen und Zusammenhänge sie für ideologischen Fatalismus unempfänglich macht. Nur die laizistische Emanzipation des Rechts kann die Freiheit aller Menschen garantieren, die erst dadurch zu wirklicher sittlicher Autonomie gelangen. Denn erst dann können sie über ihre Lebensweise, ihre sexuelle Orientierung, ihre Beziehungen zu anderen Menschen selbst bestimmen und sich zum Beispiel für oder gegen Verhütungsmittel, für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Parallel dazu ist es aber unabdingbar, die sozialen Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, welche die Chancengleichheit beeinträchtigen. Denn während die laizistische Schule die Emanzipation hochhält und die geistigen Voraussetzungen dafür erzeugen will, bringt zugleich die Zivilgesellschaft ständig neue Ungleichheiten hervor. Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn in Reaktion darauf eine Art Opferbewusstsein entsteht, das dazu beiträgt, die so stigmatisierte Herkunft aufzuwerten und sie durch ein fanatisches Bestehen auf der eigenen Differenz zu mystifizieren. Dann ist die Gefahr, in das Gruppendenken des Kommunitarismus abzudriften, nicht mehr fern. Universelle Bedeutung der Laizität Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere hehren Prinzipien an den Niederungen der Praxis zuschanden gehen. Denn Laizität ist keine zufällige Besonderheit der französischen Geschichte, sondern eine Errungenschaft von universeller Reichweite, die es zu bewahren und weiterzuentwickeln gilt. FREIDENKER 4/04 Fortsetzung von Seite 1 Unter bestimmten sozialen Bedingungen ist das Beharren auf laizistischen Rechten wenig überzeugend und behindert vielmehr die Benachteiligten, wenn sie ihren Pflichten gegenüber dem Staat nachkommen wollen. Woraus jedoch nicht zu schlussfolgern wäre, dass die Forderung, Kirche und Staat strikt auseinander zu halten, illegitim sei oder nicht eigens betont werden müsse. Nur zu oft geht es in der Debatte weniger um soziale Ungerechtigkeit als vielmehr um das politische Projekt der Bekämpfung des laizistischen Staates. Was nicht heissen soll, dass bei der Verteidigung des Laizität die sozialen Bedingungen aus dem Blick geraten dürfen, denn damit würde er sich nur unglaubwürdig machen. Der politische Kampf gegen die fundamentalistische Gewalt muss also verstanden werden als ein Bestreben, immer klarere Einsicht in die wahren Ursachen der Probleme zu gewinnen. Man darf folglich nicht auf falsche Diagnosen hereinfallen, die der Moderne, der Republik oder einer Emanzipation von kirchlicher Autorität die Schuld geben. Wir befinden uns in einer ähnlichen Situation, wie sie einst Karl Marx beschrieben hat, der sich nicht gegen jegliches religiöses Bewusstsein wandte, sondern gegen die Religion als das "Herz einer herzlosen Welt, so wie die Seele der seelenlosen Verhältnisse". In Grossbritannien hat der Rückzug des Staates und der öffentlichen Einrichtungen aus den "Problem-Vorstädten" eindeutig zur Folge, dass man die sozialen Belange den Fundamentalisten mit ihren antikapitalistischen Diskursen überlassen hat. Wir sollten aus dieser Erfahrung lernen und Konsequenzen für unser Land daraus ziehen. Der religiöse Fundamentalismus ist ein Komplize der überzogenen wirtschaftsliberalen Deregulierung. Und zwar sowohl objektiv, weil er die richtige Diagnose – die den Kapitalismus verantwortlich machen würde – wohlweislich nicht stellt, als auch subjektiv, weil er an einem mystifizierenden Bewusstsein festhält, das die liberal-kapitalistische Globalisierung zum Schicksal erklärt. Er geht davon aus, dass die Globalisie- 3 Ethikkrise in der Wirtschaft? Am 19. November 2003 hat auf Einladung der Winterthurer Freidenker ein prominent besetztes Podium zum Thema Ethik und Wirtschaft stattgefunden (Siehe FREIDENKER 12/03). Weil das Thema auf breites Interesse gestossen ist, hat die Sektion Winterthur im "Diskussionforum" vom 3. März 2004 eine Nachlese und Fortsetzungsdiskussion angeboten. Nachfolgend drucken wir die Positionen von zwei Mitgliedern ab. Ethik und Wirtschaft– ein unvereinbarer Widerspruch? Bruno Stutz, Embrach Grosskonzerne erzielen dank niedriger Produktionskosten Nettogewinne in Milliardenhöhe, weltweit tätige Industriebetriebe verbuchen Rekorderträge und kündigen gleichzeitig weitere Produktionsauslagerungen in Billiglohnländer an, Finanzinstitute steigern nach massivstem Stellenabbau ihre Gewinne in astronomische Höhen. Ohnehin grosszügig entlöhnte Spitzenmanager erhalten nach erfolgreichen Geschäftsjahren regelmässig immense Gewinnausschüttungen, lassen es sich in Innerschweizer Steueroasen wohl gehen, nehmen immer mehr Einfluss auf die soziale und politische Entwicklung im Land und lästern über den teuren, aufgeblähten Sozialstaat – übertragen diesem aber gleichzeitig die Verantwortung (und die Kosten) für die vielen, von ihnen gefeuerten Mitarbeiter. Für diejenigen also, die mit den erhöhten Anforderungen der modernen Wirtschaftswelt nicht mehr mithalten können und die den gewinnversprechenden Strukturbereinigungen zum Opfer fallen. Ethische Wertverluste Kürzlich äusserte sich Hans F. Vögeli, CEO der Zürcher Kantonalbank ganz deutlich: “ ... viel mehr zu denken gaben mir die ethischen Wertverluste in unserer Branche. Auswüchse in einem nie zu erwartetem Ausmass, schwer nachvollziehbare Entscheide geldgetriebener Führungskräfte ...”. Dabei wurde noch nie so viel über Ethik in der Wirtschaft gesprochen wie heute – offenbar reichen bewährte Tugenden wie Anstand und Verantwortungsgefühl allein nicht mehr aus. Da entspricht "Ethik" wohl eher dem Zeitgeschmack, mit ihr lassen sich die Gegenwartsprobleme erkennen und lösen, sie soll den Menschen zu einem sinnstiftenden Leben verhelfen, und aus ihr sollen sich Solidarität, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit entwickeln. So entstehen immer wieder neue Ethik-Räte oder Ethik-Kommissionen, und sie alle diskutieren darüber, wie man am glaubwürdigsten, mit viel Tiefgang und penetrant moralisierend, den Mahnfinger in die Höhe hält. Ethik als nützliches Feigenblatt Bei so viel Individual-, Klugheits-, Sport-, Bio- oder Gen-Ethik überrascht es nicht, dass der Ruf nach ethischen Werten und Idealen auch in der Wirtschaft immer lauter wird. Natürlich in erster Linie, um in der Öffentlichkeit ein positiveres Bild zu erhalten. Denn auch die Wirtschaftsführer wissen ganz genau, dass die von oben verkündete "Ethik in der Wirtschaft" schlussendlich so widersprüchlich, vielsagend wie unverbindlich ist – also nicht mehr als ein nützliches Feigenblatt einer unmoralischen Wirtschaft. Die Führungsriege soll nun also auch noch zu einer moralischen Autorität werden. Es ist aber zu bezweifeln, dass sie diese hohen Ansprüche auch einlösen kann. Während sich die Wirtschaft in erster Linie rational am maximalen Gewinn orientiert, schliesst Ethik nämlich immer Gefühle und Empfindungen, Respekt und Gerechtigkeit mit ein. Und daran mangelt es den grossen Herren aus den obersten Führungsetagen ganz gewaltig. Wir wissen ja schon längst: Im Dauerkonflikt zwischen Moral und knallharten wirtschaftlichen Interessen siegt selten die Moral. Was ist ethisch vorbildlich und gut? Und wer befindet eigentlich darüber, was ethisch wertvoller ist: - eine Investition in neue, umweltschonende aber arbeitsplatzvernichtende Fertigungsverfahren, - das Zulassen einer gewissen Beeinträchtigung der Umwelt um Arbeitsplätze zu erhalten oder - die gewinnbringende Auslagerung der gesamten Produktion in Billiglohnländer? Da stimmen die Ansichten und Meinungen des Investors oder Managers vermutlich selten mit denen des um seine Erwerbsmöglichkeiten bangenden Arbeitnehmers überein (Ethische Prinzipien – je nach dem). Wohl findet in der Wirtschaft auch eine Güterabwägung statt, letztlich stellen aber ethische Aspekte selten eine vorgesehene, wirtschaftlich erfolgversprechende Innovation in Frage und so nimmt sie immer wieder unangenehme und schädliche Nebenwirkungen in Kauf. Umweltschäden, beispielsweise, wurden bisher möglichst lange bagatellisiert oder vertuscht, die Bevölkerung anfänglich nicht selten irregeführt und die Haftung gegenüber Geschädigten eingeschränkt oder gar bestritten. Begünstigt wird dieses Verhalten durch die oft widersprüchlichen Urteile der "Experten" bezüglich Belastung der Umwelt oder Risiken neuer Technologien, die eine einigermassen objektive Bewertung und strikte Durchsetzung bestimmter Verhaltensweisen erschweren. Umfassende Verantwortlichkeit der Wirtschaft Eine umfassende, auch soziale Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft ist entscheidend für ethisch wertvolles Handeln unserer Wirtschaftsführer. Diese sollen demzufolge aber nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch Arbeitsplätze sichern, beim Entlöhnungssystem Anstand und Feingefühl beweisen, die Stabilität des Unternehmens gewährleisten und die Umwelt schonen. Sie haben sich an den Folgen ihrer Entscheidungen und ihres Handelns zu orientieren und müssen auch zur Verantwortung gezogen werden können, wenn durch ihr Fehlverhalten Schäden verursacht werden. Zu oft wird es heute den Managern leicht gemacht, mit einem finanziell gut entschädigten Rücktritt allein, die Verantwortung für fehlbares Handeln zu übernehmen. Fortsetzung S. 5, Mitte der linken Spalte 4 FREIDENKER 4/04 Mit unser Konsumverhalten bestimmen wir alle den Lauf der Welt Heinrich Habicht, Winterthur Ethikkrise in der Wirtschaft? Unsinn! Menschheitskrise muss es heissen! Wer in der Lage ist, in langen Zeiträumen und breit zu sehen und zu denken, muss dem leider beipflichten. Ich glaube einfach nicht, dass "früher" wir Menschen edler, ethischer und uneigennütziger handelten. Es ist anzunehmen, dass schon die Pfahlbausiedlungen einander das Feuer, die Frauen,das Vieh und die Werkzeuge klauten. Es trieben in der ganzen belebten Natur seit Anbeginn zwei Verhaltensweisen die Entwicklung voran: Einerseits Zusammenarbeit innerhalb von Familien, Gruppen, Lebens- und Arbeits-Gemeinschaften, anderseits Fortsetzung von Seite 4 Forum gnadenloser Verdrängungskampf gegenüber den anderen Zusammenschlüssen, aber auch innerhalb der Gruppierungen. Wettlauf der Produktion, oder... Was ist heute aber anders als beispielsweise vor 150 Jahren? Wir haben verbreitet Medien, die über solche Gnadenlosigkeiten berichten, haben Schutzorganisationen, die üble Machenschaften auffliegen lassen. Sodann wurden verschiedene Firmen übergross, sodass viele Zusammenhänge unüberblickbar sind. Ferner gibt es, zum Beispiel auch durch die Vernetzung, vermehrt Möglichkeiten, anonym, also unerkannt aus dem Hinterhalt, zu schaden. Dank der technisch hochentwickelten Ausbeutung der Rohstoffe und übervölkerter, verarmter Lieferantenländer ist ein grosser Reichtum und eine gigantische Geldmenge im Spiel, sodass auch grosse Summen am falschen Ort landen können. Und weil wegen verkehrter Geld-, Boden- und Bautechnik teures Wohnen und hohe Löhne entstanden, führt das Gerangel um Aufträge und Arbeitsplätze zu schlimmen Entgleisungen. Ferner haben Werbung, der Zeitgeist-Druck, die Überschwemmung mit Luxusprodukten und Billig-Einfuhren in den Bevölkerungen der reicheren Staaten zu Verwöhnung, Verweichlichung und Dekadenz geführt. Das Rennen um das trendigste Produkt wird immer unbarmherziger und rascher. Die menschliche Intelligenz und damit die Technologie haben sich extrem schnell entwickelt. Der Charakter, die seelischen Qualitäten, das Mitgefühl und der Gemeinschaftssinn hingegen sind im Rückstand geblieben. Unser Verhalten ist in etwa dasselbe wie in der Frühzeit und eignet sich weder für schnelle Autos noch für Kernenergie, Internet, Firmengründungen in Armutsländern oder industrielle Landwirtschaft, um nur wenige Beispiele zu nennen. Nun sind immerhin an allen Schaltstellen Menschen wie du und ich am Werk. Waren denn die grossen Abzocker schon als Kinder rücksichtslose Wegdrücker? Wurden korrupte Politiker und Geschäftleute schon ver- dorben geboren? Wer nie bestochen wurde, nie für das Überleben einer Familie oder einer Firma kämpfen musste, nie im Laufe einer Karriere zu verschiebbaren Geldmengen kam, kann sehr naiv auf verkommene Seelen zeigen. Sind wir alle aber völlig ehrlich, uneigennützig und edel, wenn wir in die gleichen Situationen geraten? Schon Jeremias Gotthelf und andere schilderten friedliche Menschen, die durch Einflussmöglichkeiten und grosses Geld ihre Seele zerstören liessen und zu gefährlichen Unmenschen wurden. Das kann uns allen auch passieren. ... Aufbruch in eine solidarische Welt Es gäbe aber eine andere Welt, eine friedliche, fröhliche, ehrliche, offene, herzliche, hilfsbereite, freigebige und solidarische. Hier wären endlich gute Kommunen, Genossenschaften und Sozialgebilde möglich. Also sollte sich unsere Wissenschaft dringend damit befassen, was denn unseren Charakter prägen kann, damit er fähig für diese Gegenwelt wird. Wenn Egoisten einen sozialen oder gar kommunistischen Staat bilden, kann das – wie die Geschichte lehrt – zu grässlichen Verirrungen führen. Und weil nun weltweiter, freier Markt als einzig mögliche Wirtschaftsform gilt, hängt sein Funktionieren von der Weisheit der Kunden ab, also von uns und allen andern. Nichts wird bereitgestellt, was nicht gekauft wird. Also bestimmt der "mündige Kunde" den Lauf der Welt. Gibt es den? Ein Blick in den Alltag zerstört leider solche Hoffnungen blitzartig! Es gab und gibt immer wieder gute Anläufe für bessere Zeiten. Wenn aber die edlen Vordenker und wunderbaren Idealisten im gnadenlosen, weltweiten Hickhack zerzaust und abgeschoben werden und untergehen, kann das auch nicht die Lösung sein. Es bleibt aber kein anderer Weg: Entweder balgen wir uns bald um die letzten Rohstoffe, das letzte saubere Wasser und den letzten grünen Baum, oder wir haben die Kraft für einen radikalen Umschwung. Und der beginnt im Kleinen, bei Dir, bei mir, hier und jetzt! Und natürlich auch bei den bösen andern... . FREIDENKER 4/04 Nur massivster Druck von unten verspricht Erfolg Es ist unbestritten, dass ethische Prinzipien in der Wirtschaft mehr Einfluss erhalten müssen. Aber unternehmensinterne Ethik-Projekte oder zu kompromisswillige Ethik-Räte sind wohl kaum geeignete Gremien, um darüber mitzubestimmen, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt. Der notwendige Umbruch, die grundlegende Veränderung des herrschenden Denkstils kann nicht irgendeiner Wirtschaftselite überlassen werden. Jeder Einzelne muss sich endlich bewusst werden, dass er sich seiner Mitverantwortung für eine gerechte und humane Gesellschaft nicht einfach entziehen kann und dass auch er mitdenken, mitentscheiden und mitgestalten darf. So sind es tatsächlich weniger die Wirtschaftsethiker sondern die immer stärker werdenden macht- und obrigkeitskritischen Bewegungen (SozialForum, Kritiker des World-EconomicForums), die sich mit wachsendem Erfolg für mehr Solidarität, Mitmenschlichkeit, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit einsetzen. Nur die öffentliche Diskussion, die Missbilligung unmoralischer Handlungsweisen, der lautstarke solidarische Appell breiter Bevölkerungskreise, also der permanente Druck von unten an die soziale Verantwortlichkeit, vermag auf Dauer eine positive Wirkung und praktische Veränderungen erzielen. 5 Büchertisch Gott fährt Fahrrad Nichts entgeht Maarten auf seinem Spaziergang über den Friedhof. Der Molch, der über den Weg huscht, das seltene Glaskraut, das in alten Mauerritzen überlebt hat, alles ist plötzlich hochwichtig geworden. Die Furchen, die der Vater letzten Samstag noch in die Wege harkte. Der Vater! Sein Leben lang arbeitete dieser ewig fluchende, aber liebe Grobian als Grabmacher auf dem Friedhof, nun ist er selbst auf den Tod erkrankt. Krebs im Endstadium, ein halbes Jahr höchstens noch, lautete die Diagnose. Und nur der Sohn kennt die Wahrheit. Dem Niederländer Maarten't Hart ist ein Erinnerungsbuch an seinen Vater Pau gelungen, wie es sich zarter und schmerzlicher kaum denken lässt. "Schisshase", vom Vater seiner mangelnden Durchsetzungsfähigkeit wegen oft gehänselt, steht nun vor einer quälenden Entscheidung. Hat er die moralische Verpflichtung, den Todgeweihten von seinem unabwendbaren Schicksal zu unterrichten oder darf Verschweigen zugunsten einiger Monate in friedlicher Unkenntnis als die humanere Lösung gelten? Da bietet auch sein geliebter Bach, Meister in Todesfragen, keinen Trost mehr. In diesem so schlagartig verdüsterten Sommer des Jahres 1973 begibt sich Maarten zurück auf eine denkwürdige Erkundungsfahrt in seine von calvinistischer Strenge geprägten Kindertage. Nach und nach erschliesst sich ihm die schrullige Welt des stets fremd gebliebenen, aber geliebten Vaters – bis ein Abschied möglich scheint. In diesen lose zusammenhängenden Geschichten um Schuldverstrickung, Tod und dessen Verarbeitung zeigt sich eine Empfindungsschärfe, wie sie in der heutigen Literatur kaum noch anzutreffen ist. Trotz des grossen tragischen Anlasses sind es im Grunde oft humorige Kleinstgeschehnisse, die erst durch Maartens philosophische Brille zu Betrachtungen von universel- Freidenker-Umschau Brandenburg Am 25. März 2004 fand im Landtag Brandenburg (Potsdam) eine öffentliche Anhörung zum umstrittenen Konkordat mit dem Vatikan statt. Der Beschluss des Landtages hierzu war im November 2003 ausgesetzt worden. Angehört wurden Vertreter von Kirchen und Weltanschauungsge-meinschaften sowie juristische Sachverständige. Die HUMANISTISCHE UNION (HU), welche eine strikte Trennung von Staat und Kirche fordert, beteiligte sich an diesem Anhörungsverfahren mit einem Rechtsgutachten. Der bekannte Jurist Dr. Gerhard Czermak kam zu folgenden Schlüssen: § Angesichts der religiös-weltanschaulichen Bevölkerungsstruktur in Brandenburg (lediglich 3,5 % Katholiken; insgesamt ca. 25 % kirchlich gebundene Christen, d. h. über 70 % nicht kirchlich gebundene Menschen) ist ein solches Konkordat in keiner Weise gerechtfertigt. Es bedeutet eine massive Privilegierung der katholischen Kirche in diesem nichtkatholischen Land gegenüber anderen religiösen und weltanschaulichen Gruppierungen. § Aus den gleichen Gründen sind die immensen finanziellen Verpflichtungen, die das Land Brandenburg, das zu den ärmsten Bundesländern zählt, gegenüber der katholischen Kirche eingeht, unvertretbar. § Das Konkordat könnte auch dazu führen, dass Staat und Gemeinden weltanschaulich neutrale öffentliche Einrichtungen aufgrund des Subsidiaritätsprinzips künftig durch kirchliche Einrichtungen ersetzen – mit den bekannten arbeitsrechtlichen Folgen zu Lasten der kirchlichen Arbeitnehmer. § Andere kleine Religionsgemeinschaften sowie Weltanschauungsgemeinschaften würden, z.B. was Religionsund Weltanschauungsunterricht anbetrifft, benachteiligt. Äthiopien Klein Land der Welt wird schon so lange mit Nahrungsmittelhilfe aus dem Westen beliefert wie Äthiopien. Der Journalist Hugo Rämi hält in der NZZ fest: "Der Einfluss religiöser Gepflogenheiten, etwa des kirchlich verordneten fanatischen Fastens, auf die Ernährungslage ist in Äthiopien tabu. (...) Alle Feier- und Fastentage zusammengerechnet, müssen orthodoxe Äthiopier etwa die Hälfte des Jahres auf den Konsum von tierischen Produkten verzichten. Ähnlich restriktiv ist die Kirche in Bezug auf produktive Arbeit. Sozialwissenschafter haben errechnet, dass der äthiopische Bauer im Laufe eines Jahres nur gerade 110 Tage arbeiten darf. Den Rest der Zeit verbringt er gemäss religiösem Kalender mit Beten und Fasten. Nach einem in Addis Abeba zirkulierenden Witz betet der äthiopische Bauer um Regen, wenn er in die Kirche geht – für die Bauern in den USA, von wo der gottgewollte Maisund Weizensegen stammt. 'Unsere Kultur bringt uns um', meinte kürzlich ein Äthiopier, der seit Jahrzehnten mit Nahrungsmittelhilfe zu tun hat." NZZ 13./14. März 2004 In seiner Zusammenfassung stellt Dr. Czermak ausserdem fest: "Das Konkordat enthält weitgehend überflüssige sowie rechtlich unausgereifte und Grundgesetz-widrige oder sonst problematische Regelungen, die Gerichtsprozesse vorprogrammiert erscheinen lassen. Es enthält so gut wie ausschliesslich Vorteile für die Kirche. Dem ordre public widerspricht die traditionelle Festlegung der Unkündbarkeit, obwohl bekanntlich alle rechtlichen Dauerverhältnisse Beendigungsgründe haben. Der Sinn der Regelung besteht somit darin, den Staat bei notwendigen Änderungen in eine ungünstige Verhandlungsposition zu drängen." HU 19. März 2004 ler Grösse geraten. Das ist schön, das ist traurig, das ist selten geworden. Maarten't Hart Gott fährt Fahrrad Broschiert, 320 S., Piper 2003 ISBN: 3492234046, Preis Fr. 14.90 Neu als PDF auf Neu www.freidenker.ch q FREIDENKER-Archiv Jahrgänge 2002 und 2003 q Dossier "Vorsorgen für die Wechselfälle des Lebens" 6 FREIDENKER 4/04 FVS-Weiterbildungsangebot Kurs 1: Rituale – feierlich gestalten Trauerfeiern, Begrüssungs- oder Namensfeiern (statt kirchlicher Taufe) und Hochzeitsfeiern. Gesucht sind Frauen und Männer, die sich für diese schönen und bereichernden Aufgaben zur Verfügung stellen möchten. Der Kurs richtet sich nicht nur an "Neulinge" sondern auch an Redner/innen mit Erfahrung. Kurs 2: Leserbriefe schreiben Die Erfahrung zeigt, dass Leserbeiträge von einer breiten Schicht regelmässig wahrgenommen werden. Die Zeitungen drucken aber mit Vorliebe Reaktionen ab, die in Zusammenhang stehen mit Artikeln oder Leserbriefen aus dem eigenen Blatt. Eine Fachfrau wird uns dazu gute Tipps geben. in den Sektionen Basel - Union Freitag, 2. April 19 Uhr Generalversammlung im Rest. "Storchen", Fischmarkt 10, Basel. Nach der GV wird ein Imbiss offeriert. Jeden letzten Freitag im Monat ab 19 Uhr: Freie Zusammenkunft im Restaurant "Storchen" Basel. Jeden 2. Dienstag im Monat: Vorstandssitzung um 19 Uhr Basel - Vereinigung Jeden letzten Donnerstag im Monat 15 bis ca. 17.30 Uhr: Donnerstag Hock Restaurant "Park", Flughafenstr. 31. Bei schönem Wetter im Gartenrestaurant. Grenchen Donnerstag, 15 April 19 Uhr Generalversammlung 2004 Rest. "Ticino" Kirchstrasse 71, Grenchen. Zu Beginn offeriert die Sektion ein Essen. Anschliessend die Versammlung. Alle Mitglieder erhalten eine Einladung. Ticino Mercoledì, 5 maggio inizio 20.30 Assemblea generale ordinaria 2004 Ristorante delle Alpi, Monte Ceneri Winterthur Mittwoch, 7. April 19.30 Uhr Mittwoch-Stamm Restaurant "Chässtube" am Archplatz Zürich Dienstag, 13. April 14.30 Uhr Freie Zusammenkunft Ernst Vollenweider liest aus seinen Werken. Restaurant "Schweighof" Voranzeige Kosten: Für Mitglieder keine Zeit: Herbst 2004 Veranstaltungsort: Olten Ja, ich möchte teilnehmen am Kurs: u "RITUALE" Name: ................................................ u "LESERBRIEFE" Vorname: ........................................... Adresse: ............................................................................................................... Telefon:............................................... Sektion: ............................................... Einsenden bis 30. April 2004 an: FVS Jürg L. Caspar, Büelrain 4, 8545 Rickenbach oder Fax 052 337 22 20 oder E-mail: jlcaspar@bluewin.ch The Passion of the Christ oder: Soviel Blut hat kein Mensch Mel Gibsons bluttriefende Verfilmung der letzten Stunden im Leben von Jesus Christus wird von den hiesigen Kirchen heruntergespielt. Sie beklagen lediglich die einseitig das Leiden verherrlichende Darstellung ihres Idos und distanzieren sich zaghaft vom antisemitischen Touch. Dass es nach christlicher Lehre aber Zweck seines Lebens und Gottes Plan war, dass der Mann ans Kreuz genagelt wurde, das stört die Kirchen nicht. Die Nähe zu heutigen islamis-tischen Märtyrern, deren Gott auch ein Wohlgefallen an ihrem "selbstlosen" Tod hat, fällt offenbar auch nicht auf. Mel Gibson soll übrigens gesagt haben, er wünsche sich, dass ganz viele Menschen seinen Film sehen und durch ihn verändert würden. Dem können wir nur beipflichten und den Film möglichst vielen überzeugten Christen empfehlen, auf dass sie... rc Im Namen der Religionsfreiheit meine haben mich ohne zu fragen getauft mich hat man beschnitten mich hat man bei den Krishnas aufgezogen unsere Eltern zwingen uns den Schleier zu tragen Samstag, 8. Mai 14.30 Uhr Ludwig Feuerbach und seine Auseinandersetzung mit dem Wahren und Unwahren in der Religion und im Leben. Referat von K.M. zum 200. Geburtstag des Philosophen Ludwig Feuerbach. Restaurant "Schweighof" ich hatte das Vorrecht beschnitten zu werden Delegiertenversammlung FVS 2004 Sonntag, 16. Mai 2004 in Basel Gäste sind herzlich willkommen. Anmeldung auf dem Zentralsekretariat FREIDENKER 4/04 7 FVSFreidenker-Vereinigung der Schweiz Mitglied der Weltunion der Freidenker und der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union Trauer Feiern Basel (Vereinigung) 061 401 35 19 oder 061 321 31 48 Basel (Union) 061 321 39 30 oder 061 601 03 23 Bern Regional- und Orts- Gruppen Freidenker-Vereinigung Basel und Umgebung Postfach 302, 4012 Basel *auch Fax Präsidentin: Y. Andrek 061 401 35 19* Vizepräsidentin: B. Bisig 061 321 31 48* Kassier: R. Wenger Tel. 061 692 86 27 Fax 061 692 86 28 Mitgliederdienst: R. Frey 061 421 12 80 Freidenker-Union Region Basel USF Postfach 4471, 4002 Basel Präsident: G. Rudolf 061 601 03 43 Infos: 061 321 39 30, 061 601 03 23 Mitgliederdienst: 061 321 39 30 Postkonto: 40-4402-5 Bestattungsfonds: 40-4007-5 FVS-Ortsgruppe Bern Postfach 554, 3550 Langnau Präsident: D. Aellig 034 497 30 60 Mitgliederdienst: J. Kaech 031 372 56 03 Libre Pensée de Genève 27 ch. des quoattes, 1285 Avusy Président: J.P. Bouquet 022 756 40 49 tél. et fax Sektion Grenchen und Umgebung Postfach 451, 2540 Grenchen Auskünfte: Peter Hess, Präsident 032 645 38 48 oder 076 376 38 48 Mitgliederdienst/Krankenbesuche: Lotti Höneisen 076 53 99 301 Sektion Luzern-Innerschweiz Postfach 2908, 6002 Luzern Präsident: E. Ochsner 041 440 76 36 FVS Mittelland Postfach 637, 4600 Olten Präsident: W. Zollinger 062 293 39 30 Freidenker Schaffhausen c/o Alice Leu Haargasse 12, 8222 Beringen Kontaktperson: A. Leu 052 685 23 03 FVS-Regionalgruppe St. Gallen c/o Ernst Diem St.Georgenstr. 218b, 9011 St.Gallen Präsident: E. Diem 071 222 47 54 Mitgliederdienst: S. Breitler 071 351 29 81 Associazione Svizzera dei Liberi Pensatori (ASLP) Sezione Ticino Casella postale 721, 6902 Paradiso Presidente: R. Spielhofer 091 994 21 45 Ass. vaudoise de la Libre Pensée Case postale 131, 1000 Lausanne 17 Président: J.P Ravay 022 361 94 00 Secrétariat: 026 660 46 78 Winterthurer Freidenker Postfach 1806, 8401 Winterthur Präsident: J.L. Caspar 052 337 22 66 Sekretariat: D. Dünki 052 222 98 94 FVS-Ortsgruppe Zürich Postfach 7210, 8023 Zürich Präsident ad interim: H. Rutishauser Tel. und Fax 01 463 16 55 Mitgliederdienst: M. Dobler 01 341 38 57 034 497 30 60 oder 031 372 56 03 Grenchen 076 53 99 301 oder 032 645 38 54 Luzern und Innerschweiz 041 420 45 60 oder 041 440 76 36 Schaffhausen 052 337 22 66 St. Gallen 052 337 22 66 Vaud Waadt 026 660 46 78 ou 022 361 37 12 Winterthur und Thurgau 052 337 22 66 Zürich 01 463 16 55 Falls unter der regionalen Nummer niemand zu erreichen ist: Zentralsekretariat FVS 032 641 26 24 oder 052 337 22 66 FREIDENKER - BIBLIOTHEK Zürich, im Sozialarchiv Stadelhoferstr. 12 (Nähe Bellevue) Bücherausgabe: Mo. - Fr. 10–20 Uhr Sa. 10–13 und 14–16 Uhr Auskunft: 01 251 80 66 FVS Zentralsekretariat Zentralkasse Mitglieder melden ihre Adressänderungen bitte an die Sektionen. Zuschriften an den Vorstand, Adressänderungen Nichtmitglieder, Auskünfte, Materialbestellungen an: Zentralsekretariat FVS Postfach 217 CH-2545 Selzach Tel. 032 641 26 24 Fax 032 641 26 25 Internet: www.freidenker.ch Postkonto: 84-4452-6 Adressänderungen an: Postfach 217 CH-2545 Selzach Impressum Redaktion Reta Caspar Rainweg 9 031 911 00 39 3052 Zollikofen e-mail: reta.caspar@swissonline.ch Erscheinungsweise monatlich Redaktionsschluss 15. des Vormonats Jahresabonnement Schweiz: Fr. 30.– inkl. Porto Ausland: Fr. 35.– inkl. Porto (B-Post) Probeabonnement: 3 Monate gratis Druck und Spedition Basler Druck+Verlag AG, bdv Postfach, 4010 Basel ISSN 0256-8993, Ausgabe 4/2004 Namentlich gekennzeichnete Beiträge können, aber müssen nicht mit der Ansicht der Redaktion übereinstimmen. 2545 Selzach AZB