Schaffhauser Kirchen sind an Haushaltsanierung zu beteiligen
Medienmitteilung
Der Kanton Schaffhausen steht unter Spardruck, er weist ein strukturelles Defizit von rund 40 Millionen Franken aus. Für die Freidenker ist es unabdingbar, auch die Kirchen an der Haushaltsanierung zu beteiligen. Mit dem Slogan «Glauben ist keine Staatsaufgabe» laden sie die Schaffhauser ein auf Plakaten ein, am 24. November ein Ja in die Urne zu legen.
Gerechtfertigt werden die Beiträge an die drei privilegierten Kirchen unter anderem mit dem gesetzlichen Auftrag, für die Seelsorge in Spitälern und Gefängnissen besorgt zu sein. Eine psychologische Betreuung von Patienten und Gefängnisinsassen ist durchaus als öffentliche Aufgabe zu betrachten und es ist nichts Anstössiges dabei, wenn der Staat dafür Dritte beauftragt. Doch die zunehmende Kirchendistanz zeigt, dass Religionsgemeinschaften kaum geeignet sind, diese Aufgabe für die Gesamtbevölkerung zu übernehmen. Wenn ihre Mitglieder in Spitälern oder Gefängnissen eher einen kirchlichen Seelsorger als einen Psychologen sehen wollen, so soll ihnen dies nicht verwehrt werden. Wer aber von einer nichtkirchlichen Ansprechperson betreut werden will, soll dies ebenso einfordern können.
Leistungsaufträge und Entlassung der Christkatholiken aus dem Status Landeskirche
Die Freidenker rufen die Schaffhauser Parteien auf, nach dem 24. November die nächsten Reformschritte einzuleiten. Die Jahrespauschalen sind durch klar umrissene Leistungsaufträge abzulösen, für die sich künftig auch andere Anbieter bewerben können sollen. Die Freidenker fordern den Kanton zudem auf, die Christkatholische Kirche aus dem Status «Landeskirche» zu entlassen. 2012 hatte diese noch 94 Mitglieder, sie vertrat somit 1.2 Promille der Gesamtbevölkerung aus. Dennoch erhalten die Christkatholiken 2.7% der jährlichen 4.1 Millionen Franken an Kirchensubventionen. Das macht 110'700 Franken oder 1177 Franken pro Mitglied. Es ist höchste Zeit, diese anachronistische Privilegierung zu beenden.