Freidenker und andere Gruppierungen bei Gegenveranstaltung zum «Marsch fer z ungiboru Läbu» in Brig

Am Freitag, 25.10.2013 findet der alljährliche “Marsch für das ungeborene Leben” in Form einer Prozession durch Brig statt. Der Verein “Ja zum Leben Oberwallis” tut in dieser Prozession öffentlich kund, dass Abtreibungen und Sterbehilfe Mord darstellen.

Wir wollen ein Zeichen gegen diese öffentliche Verurteilung und Bevormundung setzen und rufen deshalb alle Interessierten dazu auf, sich am Freitagabend, um 19 Uhr auf dem Sebastiansplatz in Brig einzufinden.

Wir würden uns freuen, wenn ihr auch an der Veranstaltung teilnehmen würdet und diese Mitteilung an Interessierte weiterleitet.

Nähere Informationen und Links zum Facebook- und Google plus-Event auf der Seite der Sektion Wallis.

Unser Statement:

Das Thema Selbstbestimmung steht hoch im Kurs. Der Beginn und das Ende unseres Lebens sind Dreh- und Angelpunkte in dieser Debatte. Die Kirche vertritt rigoros die Ansicht, dass Schwangerschaftsabbrüche und Sterbehilfe ein nicht hinnehmbares Unrecht oder gar Mord darstellen und bemüht sich darum, hier Selbstbestimmung generell zu verbieten. Wir hingegen setzen uns dafür ein, dass jeder Mensch möglichst frei über seinen Körper und den Verlauf seines Lebens bestimmen kann. Während die streng christliche Lehre die Entscheidungsfreiheit von Mitmenschen aufgrund einer behaupteten «Wahrheit» beschränkt, beschneidet unsere Position keine Rechte von nachweislich empfindungsfähigen Personen. Uns geht es nicht um die Förderung von sozialverträglichem Frühableben oder um das Vermeiden von behinderten Kindern, sondern um grösstmögliche Freiheit von Menschen in schweren Entscheidungssituationen. Diese Menschen haben es nicht verdient, pauschal von der Gesellschaft oder religiösen Fundamentalisten verurteilt zu werden. Diesen Freitag findet in Brig ein «Marsch fer z’unigiboru Läbu» statt. Der Verein, dessen Vorstand fast ausschließlich aus Männern besteht, verurteilt unzählige Mitmenschen. Wir wollen ein Zeichen setzen gegen diese fundamentalistisch-religiöse Bevormundung. Wir werden uns am Freitagabend ab 19 Uhr auf dem Sebastiansplatz einfinden. Alle Interessierten sind eingeladen.

Radio Rottu Oberwallis berichtete bereits im Vorfeld: Brig-Glis: Nicht ganz tonloser Schweigemarsch [Audiodatei im MP3-Format beim Link, Stellungnahme durch Valentin Abgottspon, Präsident Sektion Wallis]

Hinzuweisen wäre auch auf die Kolumne von vor einem Jahr: Katholisches Mittelalterfestival im Wallis bei news.ch.