Kt. BE: Seelsorge zulassen, nicht anbieten!

Im Rahmen der Revision des Spitalversorgungsgesetzes sollen alle Spitäler verpflichtet werden, die Seelsorge anzubieten. Selbstverständlich sollte sein, dass Seelsorger auf Wunsch der Patienten unbeschränkt Zugang haben sollten, so wie jeder andere erwünschte Besuch auch. Es ist aber nicht Aufgabe des Staates, hier eine Versorgungspflicht durch die Spitäler zu statuieren.

Aus dem Kommentar zum Entwurf  Seite 91:

Artikel 45 (Seelsorge) Wie einleitend zur Sozialberatung und zum Patientinnen- bzw. Patientenmanagement festgehalten, ist die Pflicht zur Spitalseelsorge bereits in Artikel 20 Buchstabe c des bisherigen SpVG als mögliche Voraussetzung für den Abschluss von Leistungsverträgen verankert. Neu sind aber sämtliche im Kanton Bern gelegenen Listenspitäler verpflichtet, die Seelsorge für Patientinnen oder Patienten und deren Angehörige anzubieten. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger begegnen den Patientinnen und Patienten in ihren religiösen, spirituellen und existentiellen Fragen und begleiten sie dabei. Sie tragen auf diese Weise zum Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten bei, vermitteln Geborgenheit und leisten damit einen Beitrag zu einer umfassenden, ganzheitlichen Behandlung, Pflege und Betreuung. Sie stehen auch Angehörigen in der Begleitung kranker und sterbender Mitmenschen im Spital zur Verfügung. Sie können von den Mitarbeitenden des Spitals als Fachpersonen beigezogen werden und arbeiten auch in der Aus- und Weiterbildung mit.

Vernemlassungsunterlagen

http://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.html/portal/de/meldungen/mm/2012/07/20120705_1331_regulierter_wettbewerbzugunsteneinernachhaltigengesundheitsverso#Mediendokumentation

Lobbying der Kirchen

Die Berner "Landeskirchen" haben sich zu Lobbying-Zwecken zusammengetan und eine eigentliche Lobby-Webseite eröffnet: http://www.spitalseelsorgebern.ch/spitalseelsorge.html

Sie massen sich einmal mehr an, für alle da zu sein und zu sprechen: "Denn Spitalseelsorge sorgt nicht nur für mehr Menschlichkeit im Spital, sondern hilft auch mit, Kosten zu sparen. Bei Patientinnen und Patienten jeden Alters und jeder Konfession oder Religion."

Mehr zum Thema

http://www.frei-denken.ch/de/?s=Spitalseelsorge
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