SFTV 3. Juni 2012: Rousseau

Religion des Herzens

Jean-Jacques Rousseau hatte eine klare Meinung zum Thema Religion, und diese löste europaweit einen Skandal aus. Rousseau war zwar kein Atheist, aber er hielt nichts von göttlichen Offenbarungen und verwarf auch die Autorität der Kirche. Wahre Religion waren für ihn vor allem Natur- und Gefühlsreligion. Nicht in heiligen Schriften, sondern im eigenen Herzen sollten die Menschen Gott suchen. Diese Forderung findet auch heute noch Anklang. So übt auch der Philosoph Herbert Schnädelbach scharfe Kritik an der Offenbarungsreligion. Seine Verurteilung des Christentums löste eine breite Debatte aus. Judith Hardegger unterhält sich mit ihm über Rousseaus Idee einer Religion des Herzens und darüber, wohin ihn die Suche nach dem, was zwischen Offenbarungsreligion und Atheismus liegt, geführt hat.

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Schnädelbach: Die sieben Geburtsfehler des Christentums, Was Philosophen wissen: und was man von ihnen lernen kann

Jean-Jacques Rousseau und die neue Gesellschaft Jean-Jacques Rousseau ist vielen als Kritiker bekannt: Er war gegen den Fortschritt, gegen die Monarchie und gegen Privateigentum, er war kulturpessimistisch und kirchenkritisch. Doch wofür begeisterte sich Rousseau? Für welche Gesellschaft kämpfte er, welche Mitbestimmung der Bürger schwebte ihm vor? Von welcher Natur träumte er, welchen Erziehungsstil verteidigte er? Barbara Bleisch unternimmt in der Reihe «Klassiker reloaded» mit Rousseau-Kenner Francis Cheneval einen Streifzug durch die Ideenwelten des streitbaren Philosophen und will wissen, wie aktuell Rousseau heute noch ist: Was hat die heutige Montessori-Pädagogik mit Rousseau zu tun? Können Schweizerinnen und Schweizer von Rousseaus Demokratieverständnis heute noch lernen? Wäre die Lessness-Bewegung in Rousseaus Sinn gewesen?

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